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Hambacher ForstÜber 1000 Demonstranten haben noch Hoffnung

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Kerpen – Zum demonstrativen Waldspaziergang   trafen sich  rund 1200 Braunkohlengegner im Hambacher Forst bei Buir. Zum Abschluss der Veranstaltung bildeten sie eine Menschenkette als rote Linie, die der Tagebau, so die Forderung,  nicht überschreiten soll. 

Am Mittag war die Zufahrt von Buir zur ehemaligen Auffahrt auf die  Autobahn  4 restlos zugeparkt. Viele waren auch mit der S-Bahn angereist, drei Gruppen gar mit Reisebussen aus Köln, Belgien und den Niederlanden.  Waldpädagoge Michael    Zobel empfing sie zum monatlich angebotenen  Spaziergang durch den verbliebenen Rest des Hambacher Waldes, um den Teilnehmern von der  Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen zu berichten, die durch den fortschreitenden Tagebau gefährdet seien.

Anschließend bildeten die Tagebaugegner, unter anderem aufgerufen durch die Aktionsgemeinschaft Buirer für Buir,    auf der ehemaligen Trasse der A 4 eine Menschenkette. Mit roten Jacken, Mützen, Schals, Schirmen, Luftballons und  langen Tücher bildeten sie  eine knapp zwei Kilometer lange rote Linie von Morschenich bis zur  ehemaligen Anschlussstelle der Autobahn.  

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„Energiewende sofort! Rettet den Hambacher Forst!“, forderten die Demonstranten auf Transparenten. Die rote Linie soll die geforderte Grenze des Tagebaus markieren, um den Restwald zu erhalten und einen gebührenden Abstand des Tagebaus von der Wohnlage Buir zu gewährleisten.

Im vergangenen Herbst und Winter hat RWE Power diese Linie bereits überschritten. Im Zuge der jährlichen Vorfeld-Rodungen  kamen auch im Wald südlich der alten Autobahn bereits die Kettensägen zum Einsatz. Damals hatte es massive Proteste gegeben. Die Arbeiten wurden von ganzen Hundertschaften der Polizei gesichert.  In der vergangenen Woche hatte RWE mitgeteilt, dass die Rodungen für diese Saison abgeschlossen seien. 

Die Gegner fordern jetzt, dass der Tagebaubetreiber in der Rodungskampagne 2017/18 auf  eine weitere Verkleinerung des Forstes  verzichte. Bei RWE Power geht man dagegen davon aus, dass der Tagebau in gewohntem Tempo weiter in Richtung Süden fortschreiten wird.  

Nach Angaben der  zuständigen Aachener Polizei, die nur mit einem Dutzend Einsatzkräften vor Ort war, verliefen     Waldspaziergang und Menschenkette  störungsfrei.

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