Kulturrucksack in Hürth und BrühlAuch in den Ferien standen die Kinder früh auf

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Hürth – Sommerferien – das heißt für die meisten Schüler: Ausschlafen, Schwimmbad- oder Kinobesuch oder einfach mal nichts tun, bevor die Schule wieder losgeht. Nicht so für 60 Kinder und Jugendliche aus Hürth und Brühl, die in ihrer letzten Ferienwoche schon wieder einen Rucksack geschultert haben und an Workshops des Kulturrucksack-NRW-Programms teilgenommen haben.

Mit dem Programm will das Land Nordrhein-Westfalen mit den Kommunen jungen Menschen altersgemäße kulturelle Angebote machen. „Wir haben uns bewusst für Bereiche der Jugendkultur entschieden“, berichtete Sabine Schunk von der Stadt Hürth. Deshalb wurden die Workshops zu Graffiti/Street Art, Videodokumentation und Hip-Hop angeboten.

„Hier fehlten noch Angebote und dementsprechend wurden die Kurse sehr gut angenommen“, sagte Schunk. Während sich im Löhrerhof die Graffiti- und Videogruppen mit Hilfe von Dozenten ihrem jeweiligen Kunstbereich näherten, wurde in der Musikschule Brühl bei „Hip-Hop meets Classic“ ein Auftritt erarbeitet. Bindeglied zwischen den verschiedenen Workshops waren die Mitglieder der Videogruppe, die nicht nur eigene Kurzfilme gestalteten, sondern auch eine Dokumentation über alle anderen Gruppen erstellten, die bei der Abschlusspräsentation des Kulturrücksack-Programms am Samstag im Löhrerhof gezeigt wurde.

Vier Stücke erarbeitet

Nicht nur hier gerieten die Dozenten ins Schwärmen über die vielen Ideen der Teilnehmer und ihre große Einsatzbereitschaft. „Am Montag stand noch nichts, und dann haben wir in insgesamt vier Gruppen vier Stücke erarbeitet und am Ende zusammengefügt“, berichtete Matthias Petzold, der sonst an der Musikschule Saxophon unterrichtet und nun den Workshop „Hip-Hop meets Classic“ anleitete. 30 Kinder und Jugendliche machten hier in der Band oder im Orchester mit, lernten die Grundzüge des Hip-Hop-Tanzes oder erfuhren, wie man eigene Raptexte schreibt und vorträgt. „Trotz des schönen Wetters ist uns niemand abgesprungen“, sagte Petzold, der mit seiner Gruppe sichtlich zufrieden war.

Bewusst wurde das Thema „Zwischenräume“ gewählt, um den Teilnehmer möglichst viel kreative Freiheit zu lassen. Die nutzten sie erkennbar, wie die vielen Bilder im Löhrerhof zeigten und wie man im Film, auf der Bühne und bei einer Live-Spray-Aktion noch einmal begutachten konnte.

„Kultur ist was Feines, ich bin erst durch die Politik dazu gekommen, aber ihr könnt es jetzt von der Pike auf kennenlernen“, ermutigte der stellvertretende Bürgermeister Günter Reiners die Jungen und Mädchen auch nach dem Abschluss des Projekts weiter kulturell interessiert zu bleiben.

Broschüre im Bürgerhaus

Die bisherigen Teilnehmer würden die Workshops jedenfalls uneingeschränkt weiterempfehlen. „Ich wollte immer schon mal Hip-Hop-Tanz machen und der Kursus war genau so, wie ich mir das vorgestellt hatte“, sagte die 14 Jahre alte Maren und auch die elfjährige Janika haben der Kursus und die vielen verschiedenen Inhalten gut gefallen.

Der zehnjährige Milan und der elf Jahre alte Miguel waren bei den Sprayern. „Wir haben gelernt, was Tags und Pieces sind, welche Farben zusammenpassen und wie welcher Untergrund reagiert“, erklärte Miguel fachmännisch. Auch Milan war vom Workshop begeistert. „Ich wollte immer schon mein Zimmer mit Graffiti gestalten, und das frühe Aufstehen war auch nicht schlimm.“

In den Herbstferien wird der Kulturrucksack wieder gepackt. Zwei Intensiv-Workshops zu den Themen Silhouetten-Film und Graffiti/Street Art finden vom 5. bis zum 8. Oktober statt. Im November gibt es Wochenendkurse zu den Themen Trickfilm, Lichtgraffiti sowie Malerei.

Eine Informationsbroschüre dazu gibt es im Hürther Bürgerhaus oder im Internet.

Die Teilnahme ist für Hürther und Brühler Kinder kostenlos, Voraussetzung ist nur das Einhalten der Altersgrenze von zehn bis 14 Jahren und eine verpflichtende Anmeldung.

www.huerth.de/kultur/buergerhaus

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