Otto-Maigler-SeeKnöllchen fürs Grillen am See

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Auf Initiative des Naturparks Rheinland starteten Vertreter der zuständigen Behörden und der Anlieger am See am Donnerstagabend einen Kontrollgang am Otto-Maigler-See, um gegen illegale Feuerstellen vorzugehen.

Auf Initiative des Naturparks Rheinland starteten Vertreter der zuständigen Behörden und der Anlieger am See am Donnerstagabend einen Kontrollgang am Otto-Maigler-See, um gegen illegale Feuerstellen vorzugehen.

Hürth – Wer am Otto-Maigler-See in Hürth Feuer macht oder grillt, muss ab sofort mit einem Knöllchen rechnen. Möglichst jedes Wochenende, sporadisch auch unter der Woche, soll kontrolliert werden. Das übernehmen Gruppen aus ein bis zwei Kontrolleuren, die befugt sind, ein Bußgeld zu verhängen, sowie Mitglieder der ortsansässigen Vereine, des Strandbades und des Zweckverbands Naturpark Rheinland. Wer dabei an offenen Feuerstellen angetroffen wird oder Grillzeug dabei hat, wird mit einem Bußgeld ab 25 Euro aufwärts bestraft.

Je nach Schwere des Vergehens, zum Beispiel bei großen Lagerfeuern, könne der Bußgeldbescheid durchaus auch im dreistelligen Bereich liegen, informierte Revierförster Frank Pechtheyden im Rahmen einer Pressekonferenz des Naturparks Rheinland am Otto-Maigler-See zum ersten Kontrollgang in diesem Sommer. Forstbeamte, Ordnungsdienstmitarbeiter der Stadt Hürth, Polizeibeamte und Vertreter der Unteren Landschaftsbehörde (ULB) dürfen am See Knöllchen verteilen. Eine gewisse Gruppenstärke über behördliche Personen hinaus sei bei den Kontrollgängen notwendig und sicherer, weil die Kontrolleure leider immer wieder auf „gewaltbereite Besucher“ stießen, erklärte Anja Pflanz von der ULB.

Probleme auch mit Müll

Vor zwei Jahren hatte der Naturpark Rheinland als Verwalter des Seegeländes Vertreter der Stadt Hürth, des Regionalen Forstamtes, des Rhein-Erft-Kreises, der ansässigen Vereine, sowie den Strandbadbetreiber zum runden Tisch eingeladen, um gemeinsam mit ihnen die größten Probleme am See anzugehen. Verkohlte, teilweise recht große Feuerstellen, zeugen von fast schon regelmäßigen Lager- und Grillfeuern. Sie sind besonders auf den nordöstlich gelegenen Uferwiesen unterhalb der Vereinsheime vom Hürther Windsurfing Club (HWSC), der Hürther Rudergesellschaft und des Geländes von Kloster Burbach zu finden. Die Feuerstellen sind buchstäblich brandgefährlich und forst- und landschaftsschutzrechtlich verboten. Zu den größten Problemen am See zählt außerdem der Müll, der nach Partys einfach auf den Uferwiesen hinterlassen wird. Sorgen bereiten zudem Camper und Badende außerhalb des Strandbades, Leute, die Enten füttern sowie frei laufende Hunde. Letztere müssen laut Satzung des Erholungsgebietes Otto-Maigler-See im Sinne eines rücksichtsvollen Miteinanders aller Seebesucher auf dem oberen und unteren Seeweg angeleint werden. „Das sind Probleme, die nerven, die Geld kosten und die diesen wunderschönen See als Naherholungsgebiet entwerten“, ärgert sich Harald Sauer, Geschäftsführer des Naturpark Rheinlands.

Bereits im vergangenen Sommer hatten die Teilnehmer des runden Tisches gemeinsame Kontrollgänge organisiert. Dort sollte zunächst an die Vernunft und Einsicht von Seebesuchern appelliert werden, die gegen die wichtigsten Regeln verstoßen. „Es ist schon besser geworden“, resümierte Sauer die ersten Erfolge der Aktionen von Pächtern, zuständigen Ordnungsbehörden und ortsansässigen Vereinen. Nun wolle man sich in einem nächsten Schritt vor allem um die größte Gefahr intensiv kümmern: offenes Feuer. „Bei anderen Regelverstößen werden wir aber jetzt nicht wegschauen“, kündigte Henrik Klein vom Naturpark Rheinland für die Kontrollgänge an.

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