Abo

Überfall in HürthJuwelier verprügelt Räuber

Lesezeit 2 Minuten
Zeugen beobachten, wie die Polizei den 22-Jährigen festnimmt. Er soll versucht haben, den 72 Jahre alten Juwelier zu überfallen. Doch der Geschäftsmann wehrte sich.

Zeugen beobachten, wie die Polizei den 22-Jährigen festnimmt. Er soll versucht haben, den 72 Jahre alten Juwelier zu überfallen. Doch der Geschäftsmann wehrte sich.

Hürth-Efferen – Es sollte ein Blitzüberfall auf einen 72 Jahre alten Juwelier in Hürth-Efferen werden, den sich der 22 Jahre alte Täter überlegt hatte. Doch dann kam alles ganz anders. Jetzt liegt er im Krankenhaus.

Dienstagmorgen um 10.55 Uhr sitzt der 72-jährige Juwelier hinter der Theke, als ein Mann das Ladenlokal an der Bachstraße in Efferen betritt. Der Geschäftsmann sieht noch, wie der vermeintliche Kunde sich eine Maske übers Gesicht zieht, auf ihn zu kommt und Pfefferspray auf ihn richtet. Der Juwelier hat Glück: Er trägt eine Schutzbrille, weil er gerade ein Schmuckstück bearbeitet, so ein Polizeibeamter. Das Pfefferspray trifft nicht seine Augen. Obwohl der Täter auf den älteren Mann einschlägt, gelingt es dem 72-Jährigen, einen Knüppel unter der Theke hervorzuholen. Den hat er seit dem letzten Überfall vor einigen Jahren griffbereit, um sein Leben zu schützen. Zeitgleich bemerkt der 39 Jahre alte Sohn des Geschäftsmannes, was sich im Ladenlokal abspielt.

Auf die Straße gezogen

Er eilt aus einem der hinteren Räume nach vorn. Der Täter soll noch einige Uhren in der Hand gehalten haben, als der 72-Jährige zuschlägt. Der junge Räuber fällt auf den Boden. Gemeinsam mit seinem Sohn zieht der Senior den Täter vor das Ladenlokal. Der 39-Jährige kniet sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihn. Passanten beobachten, wie der Täter immer wieder versucht, sich zu wehren. Zeugen rufen die Polizei. Jedes mal, wenn der Täter versucht habe, sich loszureißen, habe der 72-Jährige zugeschlagen, berichten Zeugen.

Obwohl die Polizei nach wenigen Minuten an der Einsatzstelle ist, kommt den Beteiligten die Zeit bis dahin unendlich lange vor. Zeugen sehen, wie der 22-Jährige blutverschmiert am Boden liegt. Die Polizeibeamten brauchen ihm nur noch Handschellen anlegen. Mitnehmen zur Wache können sie den Mann jedoch nicht.

Die Rettungskräfte bringen ihn ins Krankenhaus, wo er stationär bleiben muss. Neben einer Kopfwunde soll er auch reichlich blaue Flecken davongetragen haben. Im Krankenzimmer ist er aber nicht allein. Wie die Polizei auf Anfrage bestätigte, wird der Mann bewacht.

Noch bis in die Abendstunden werden auf der Wache in Hürth die Zeugen und der Juwelier vernommen. Auch sein Sohn muss eine Aussage machen. Wann der 22-Jährige vernommen werden kann, stand am Dienstag noch nicht fest.

KStA abonnieren