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AsylbewerberBoelcke-Kaserne in gutem Zustand – Nach Pulheim kommen 130 Flüchtlinge

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Kerpen/Pulheim – Die Nachricht, dass leerstehende Unterkünfte für Soldaten in der Boelcke-Kaserne als Wohnraum für Flüchtlinge hergerichtet werden sollen, stößt auf positive Resonanz. Bürgermeisterin Marlies Sieburg bezeichnet es als „Glücksfall für Kerpen, dass eine derart geeignete Unterkunft zur Verfügung steht“. Als „Zukunftsperspektive für Flüchtlinge“ begrüßt der CDU-Bundestagsabgeordnete Georg Kippels aus Bedburg den Plan, Teile der Kaserne in Kerpen als Aufnahmeeinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen zu nutzen.

Vor einem Jahr noch genutzt

Bei den sieben leerstehenden Gebäuden handelt es sich um Mannschaftsunterkünfte, die bis vor einem Jahr noch genutzt worden sind. Sie befinden sich in einem guten Zustand und sind von der Einteilung her sowie mit ausreichend dimensionierten sanitären Einrichtungen ohne wesentliche Umbauten zur Unterbringung von Menschen aus Krisengebieten geeignet.

Einzig zur Erschließung muss ein separater Zufahrtsweg angelegt und das noch von der Bundeswehr genutzte Kasernengelände mit einem Zaun gesichert werden. Das soll innerhalb weniger Wochen geschehen, sagte Bürgermeisterin Marlies Sieburg am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Bis zu 300 Flüchtlinge sollen in der Kaserne Platz finden. Die Boelcke-Kaserne ist zurzeit noch Zweitstandort des Taktischen Luftwaffengeschwaders Boelcke 31 in Nörvenich, soll aber bis 2019 ganz geschlossen werden. Die Stadt Kerpen verhandelt mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben darüber, das Gelände anschließend zu übernehmen. Geplant ist, das Areal im Dickbusch wieder der Natur zuzuführen.

Neben den Verhandlungen mit der Bezirksregierung über Unterkünfte in der Kaserne hatte die Stadt Kerpen auch eine Notunterkunft für 130 Flüchtlinge zu schaffen. Nach der Unterbringung in der Sporthalle am Schulzentrum Horrem-Sindorf hat das DRK eine Bilanz der ersten Tage gezogen. Neben einem großen Schlafsaal seien Räume zum Stillen und Wickeln sowie zur medizinischen Versorgung eingerichtet worden. Rund 40 Helfer seien in drei Schichten im Einsatz, heißt es in einer Pressemitteilung. Das DRK sei für die Organisation der Unterkunft, die Ausgabe von Dingen des täglichen Bedarfs und für die Verpflegung zuständig. Die Dauer des Einsatzes der ehrenamtlichen DRK-Helfer sei noch nicht geklärt.

?Die Stadt Pulheim hat gestern Nachmittag von der Bezirksregierung Köln erfahren, dass sie kurzfristig 150 zusätzliche Flüchtlinge wird aufnehmen müssen. Sie treffen heute Nachmittag in der Stadt ein. Im Zusammenspiel aller Kräfte, so der Beigeordnete Florian Herpel, werde die alte Dreifachturnhalle hergerichtet.?(fun/mma)

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