Kerpen – Bevor das Führerhaus seines umgestürzten Sattelschleppers in Brand geriet, konnte der 41-jährige Fahrer gerade noch hinausklettern.

Er hatte sich nach einem Zusammenstoß mit einem Pannenfahrzeug auf der Autobahn 61 nur leichte Verletzungen zugezogen.

Gegen 11 Uhr am Montag war der Berufsfahrer aus dem hessischen Landkreis Limburg-Weilburg in Fahrtrichtung Venlo auf dem rechten Fahrstreifen unterwegs gewesen.

Lastwagen streifte Pannenfahrzeug

Etwa 500 Meter vor dem Autobahnkreuz Kerpen standen zwei Lastwagen auf dem Standstreifen. An einem der Silofahrzeuge, die mit Lebensmitteln beladen waren, war ein Reifen geplatzt.

Der 41-Jährige streifte mit seinem Lastwagen seitlich die Tanks der stehenden Fahrzeuge und hinterließ eine Spur der Verwüstung. An einem Fahrzeug riss er einige Reifen ab und zerfetzte die Isolierung des Tanks.

Nach einer Schlingerfahrt stürzte der Sattelschlepper um und blieb quer zur Autobahn gleich unter der Schilderbrücke am Autobahnkreuz liegen.

Flammen loderten aus dem Führerhaus

Kurz darauf loderten Flammen aus dem Führerhaus empor. Sie zogen auch das Schild in Mitleidenschaft. Nicht nur die Oberfläche mit dem Hinweis auf das Autobahnkreuz brannte weg, sogar die Metallkonstruktion schmolz teilweise.

Die Feuerwehr Kerpen löschte mit Unterstützung des freiwilligen Löschzugs Türnich den Brand von der gegenüberliegenden Seite der Autobahn aus mit einem Schaumteppich. Einsatzleiter war Brandoberinspektor Frank Schaffrath.

Die Feuerwehrleute hatten eigens Sonderfahrzeuge mit Wasser und Schaum und einen Abrollcontainer mit zusätzlichen Schläuchen der Feuerwehr Blatzheim angefordert.

Während des Einsatzes wurde die Autobahn in beide Fahrtrichtungen gesperrt. „Zum Glück für die 32 Helfer hatte keines der drei Fahrzeuge gefährliche Stoffe geladen, und alle Tanks haben dicht gehalten“, sagte der Pressesprecher der Kerpener Wehr, Daniel Eßer. Aus dem Sattelschlepper waren Öl und Diesel ausgelaufen.

Sperrung bis in die Nacht

Der 41-jährige Lastwagenfahrer wurde mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gefahren, die Fahrer der anderen Lkw kamen mit dem Schrecken davon.

Für die Bergungs- und Reinigungsarbeiten muss die Autobahn in beide Fahrtrichtungen bis voraussichtlich 0 Uhr gesperrt werden. Möglicherweise kann die Sperrung sogar noch länger aufrechterhalten werden. Offenbar habe die Fahrbahn erhebliche Schäden abbekommen, Teile der Fahrbahn müssten abgefräst werden, so ein Sprecher der Polizei am Montagabend.

Kilometerlange Staus sind die Folge. Die Feuerwehr betreute im Stau eine junge Mutter mit einem neun Monate alten Säugling und versorgte sie mit Getränken.