SicherheitKerpener brachte alte Waffen zur Polizei

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Hans J. Rösgen ist Waffenexperte bei der Polizei und nimmt die Waffen entgegen, die Bürger abgeben.

Hans J. Rösgen ist Waffenexperte bei der Polizei und nimmt die Waffen entgegen, die Bürger abgeben.

Kerpen-Manheim-neu – Manfred Grosche kennt sich mit Waffen aus. Vier Jahre lang war er in den 60er-Jahren als Zeitsoldat bei der Bundeswehr, später im Schützenverein, „wenn auch nur der Geselligkeit wegen“.

Als er vor einiger Zeit zu seinem Sohn nach Manheim-neu zog fielen ihm ein altes Luftgewehr und eine Schreckschusspistole in die Hände. Er brauchte nicht lange zu überlegen, was er damit machen soll: „Beides wollte ich abgeben und bin deshalb zur Polizei gegangen.“

Der 75 Jahre alte Rentner ist sich – auch angesichts der schrecklichen Terrortaten in den vergangenen Tagen und Monaten sicher: „Es ist besser, wenn es weniger Waffen gibt. Weniger Waffen bedeuten weniger Gefahr.“

Deshalb packte er sich seine Schreckschusspistole und sein Luftgewehr ins Auto und fuhr zur Kerpener Polizeiwache. „Das Luftgewehr war inzwischen verrostet, aber die Schreckschusspistole war noch voll intakt.“

Mit dieser Waffe hätte man auch Gasmunition verschießen können, weiß der ehemalige Zeitsoldat, der seine Grundausbildung an der Waffe in Bergisch Gladbach erhielt und während der Kubakrise in den 60er- Jahren Zeitsoldat war, als die Welt am Rande eines Atomkrieges stand: „Da waren die Panzergeschütze in Ost und West aufeinander gerichtet.“

Die Polizistin, bei der er seine beiden Waffen abgegeben habe, habe ihn noch gefragt, ob er nicht einen Kleinen Waffenschein beantragen wolle, dann könne er die beiden Schusswaffen behalten: „Aber das wollte ich nicht, und das habe ich ihr auch gesagt.“

Waffen solle man nicht im Haus haben „und schon gar nicht vererben“, sagt der Manheimer: „Gerade in der heutigen Zeit wird immer mehr mit Waffen gespielt. Das ist ein Spiel mit dem Feuer, denn wer eine Waffe hat, der benutzt sie auch irgendwann einmal, jedenfalls ist das möglich.“

Auch Ehefrau Karin Grosche teilte diese Meinung: „In einen Privathaushalt gehört keine Waffe. Das ist meine Einstellung.“

Anton Hamacher von der Kreispolizei erläutert, dass die Polizei auch Waffenrechtsbehörde sei. Die Direktion in Kerpen neben dem Europagymnasium kümmere sich um Waffen, die zurückgegeben werden (Waffenbehörde, Philipp-Schneider-Straße 8 bis 10, 50171 Kerpen). Abgeben könne man Waffen aber bei jeder Polizeidienststelle: „In der Regel werden solche Waffen vernichtet.“

Wer Fragen hat, kann sich unter 02233/520 an die Polizei wenden. Über Angelegenheiten des Waffenrechts, Waffenscheine, Waffenbesitzkarten und Munitionserwerbsscheine für Waffensammler oder -sachverständige, Waffenhandel oder Schießerlaubnisse kann man mit Hans Rösgen, 02233/522121, sprechen.

www.polizei.nrw.de/rhein-erft-kreis/artikel__2720.html

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