Kommentar zu Gregor GollandDie Frage nach Interessenkonflikten stellt sich weiter

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Gregor Golland

Gregor Golland

  • Im Wahlkampf hatte Gregor Golland noch gesagt, dass er seinen Job bei RWE aufgeben wolle.
  • Doch nach der Wahl war alles Schnee von gestern.
  • Jetzt wurde öffentlich, dass er weiterhin bis zu 120.000 Euro für den Job bei RWE bekommt. Ein Kommentar.

Letztlich ist es nie glücklich, wenn man als Diener zweier Herren Verpflichtungen in beide Richtungen hat. Mitunter kommt es da zu Konflikten, am Ende ist keiner zufrieden.

Gregor Golland hatte schon im Wahlkampf für das Landtagsmandat ab 2010 zumindest geahnt, dass das Schwierigkeiten mit sich bringen könnte – Abgeordneter im Rhein-Erft-Kreis und Mitarbeiter beim Energieriesen RWE zu sein, der im Kreis seinen Geschäften nachgeht und politisch in Düsseldorf sehr präsent ist.

Deswegen hatte er zunächst erzählt, dass er im Falle seiner Wahl den RWE-Job ruhen lassen wolle. Nach der Wahl war aber alles Schnee von gestern, ein Halbtagsjob bei RWE verhieß finanzielle und persönliche Sicherheit – als Abgeordneter weiß man ja nie, wie die Wähler entscheiden.

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Gregor Golland: Die Frage nach Interessenkonflikten stellt sich weiter

Bis kurz vor Toresschluss hat Golland nun gezögert mitzuteilen, wie überaus lukrativ so ein Halbtagsjob bei RWE sein kann. Warum hat er so lange gewartet? Golland beantwortet alle Fragen, er stellt sich jeder Nachfrage – und sein Verhalten ist völlig legal. Golland ist auch nicht begeistert, wenn ihm vorgehalten wird, er sei ja „nur“ ein Halbtags-Volksvertreter. Nein, nein, man müsse nur bestens organisiert und sehr arbeitswillig sein, dann bekomme man alles unter einen Hut.

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70 Stunden pro Woche für einen Abgeordneten seien keine Seltenheit, heißt es auf der Internetseite des Landtages. Gemeint sind damit Tätigkeiten als Abgeordneter. Und dann kommt bei Golland noch der RWE-Job dazu? Auch wenn jetzt mehr Transparenz herrscht – die Frage nach Interessenkonflikten stellt sich weiter.

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