Pulheim-Brauweiler – Die Hilferufe aus dem Schulzentrum Brauweiler waren deutlich. Mehrfach nutzten die Schulleitungen der Gesamtschule und des Abtei-Gymnasiums die Fachausschüsse, um Politik und Verwaltung auf die Raumnot in dem Gebäude an der Kastanienallee aufmerksam zu machen.

Gebetsmühlenartig erklärten Ute Wollenweber und ihre Stellvertreterin Donate Nau, dass es in der Gesamtschule an Fachräumen mangele. So fehlten etwa eine Lehrküche, ein zweiter Technikraum sowie ein Kunstraum. Die Schule brauche die Räume dringend für einen reibungslosen Schulalltag wie auch für den Schulfrieden in dem Gebäude, das sich Gesamtschule und Gymnasium mit der Arthur-Koepchen-Realschule teilen. Donate Nau befürchtet gar, dass künftig Fachunterricht ausfallen wird.

„Wir betteln Jahr für Jahr“

Ratlos wirkte Martin Sina, Leiter des Abtei-Gymnasiums, wegen der vier Klassenräume, die im neuen Schuljahr zusätzlich fehlen werden und einer sehr kurzfristigen Mitteilung der Stadtverwaltung. Die Schule habe Ende Juni erfahren, dass sie zum Start des Schuljahres eine Internationale Vorbereitungsklasse (IVK) mit 14 Kindern einrichten müsse. Da im Schulzentrum der Platz fehle, werde die IVK zunächst im DRK-Kinder- und Jugendhaus Zahnrad untergebracht. „Wir betteln Jahr für Jahr, das macht keinen Spaß.“

Angesichts der nicht enden wollenden Raumnot, drängt Ute Wollenweber auf eine zügige Lösung: „Wir wünschen die Umsetzung der Machbarkeitsstudie.“ Geld dafür solle in den Doppelhaushalt 2017/2018 aufgenommen werden. Bürgermeister Frank Keppeler dämpfte im Stadtrat die Erwartungen: Im Stadtsäckel fehlten 14 Millionen Euro. Um die Schulzentren den pädagogischen Erfordernissen anzupassen, seien rund 20 Millionen Euro für Brauweiler und 30 Millionen Euro für Pulheim fällig. „Jetzt müssen wir improvisieren.“