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Stern von BethlehemSymbol des Lichts und der Hoffnung in Kirche St. Lambertus

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Erstmals wieder in der Pfarrkirche St. Lambertus zu sehen: Die Vergoldete Krippe des Bliesheimer Pfarrvikars.

Erstmals wieder in der Pfarrkirche St. Lambertus zu sehen: Die Vergoldete Krippe des Bliesheimer Pfarrvikars.

Rhein-Erft-Kreis – Ein goldener Stern verblüfft. Es geht genau um den, den jeder kennt, oder meint zu kennen. Der Stern von Bethlehem wies einst den drei Königen den Weg zur Krippe. „Er ist Symbol für das Licht, für Orientierung“, beschreibt der Bliesheimer Pfarrvikar Willi Hoffsümmer diesen Himmelskörper mit seiner schier magischen Ausstrahlung.

Und dann hält der Geistliche eine Nachbildung des Sterns in seinen Händen, die in weißen Handschuhen stecken. Denn der Stern, ein kunstvolles Gebilde, das Hoffsümmer vor knapp 30 Jahren nach eigenen Ideen vom Nürnberger Künstler Willi Biegler hat schaffen lassen, ist vergoldet. Nicht irgendein netter Himmelskörper ist da nachgebildet, um vom Betrachter Bewunderung zu erheischen. Es handelt sich um ein Kunstwerk, das in einer Art Mikrokosmos weit mehr als die Geschichte von Bethlehem, die Flucht, die Suche nach Obdach und Erbarmen widerspiegelt.

Der goldene Stern mit seinen Abbildungen symbolisiert weit mehr als nur eine Krippe. „Er ist Mahnung, er zeigt wie unter einem Brennglas genau das, was uns in dieser Zeit so bewegt“, formuliert der landesweit geschätzte Buchautor Hoffsümmer.

Details erläutert

Er erläutert die spannenden Details dieses goldenen Sterns, der seit fast zehn Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen war und dem Publikum von Weihnachten an wieder präsentiert wird. In der Bliesheimer Pfarrkirche wird er zu sehen sein. Vor vielen Jahren, als Hoffsümmer noch in den Bergheimer Pfarreien St. Pankratius von Paffendorf und in St. Gereon von Zieverich wirkte, konnten sich dort schon die Kirchenbesucher ihre Gedanken über den Stern machen.

„Diese Krippe hat es in sich. Im siebenzackigen Innern des Sterns ist der Stall mit Josef, Maria und dem Jesuskind dargestellt. Für die Bewohner ist nicht zu erkennen, wer draußen, quasi um die Ecke lauert“, beschreibt Hoffsümmer die Szene. Nicht irgendein Unhold schaue den Betrachter an. Ein Drache stehe da, mit sieben Köpfen, sieben Diademen als Zeichen höchster Entfaltung der Herrschermacht des Bösen.

Als der Nürnberger Künstler Willi Biegler die Krippe auf dem Stern einst schuf, habe er vielleicht nicht ahnen können, wie nahe wir Jahrzehnte später am düsteren Szenario globaler Bedrohung angelangt seien, glaubt Hoffsümmer. „Doch wir wissen, dass es so ist, dass die Bedrohung durch Terror da ist, für uns in einer Krippe nicht immer gleich sichtbar, und doch fühlbar.“

Alle Menschen, die bedroht seien, bewohnten diese Krippe. Ganz besonders Flüchtlinge, geflohen, um Zuflucht zu suchen, und doch nie immer ganz sicher. Das Ungeheuer, der Terror, bedrohe nicht nur körperlich. Er wolle auch den Glauben zerreißen, schlucken, vernichten. So, wie die IS-Terrormilizen das unverhohlen angedroht hätten. „Sind wir dem ideologisch gewachsen?“, fragt Hoffsümmer und äußert seine Befürchtung, dass das Christentum zu „verdunsten“ scheine. „Wir müssen Farbe bekennen“, hält der Gottesmann dagegen. Auch und gerade an Weihnachten.

David gegen Goliath

Doch auch wenn die Gefahr geradezu übermächtig erscheine: Der goldene Krippenstern spende Hoffnung, sagt Hoffsümmer. Denn auf dem Schweif sei neben dem Drachen eine Szene zu sehen, wo der kleine David gegen den großen, überheblichen, polternden Goliath kämpfe. Der vermeintlich Größere und Stärkere sei nicht automatisch der Sieger. Das Gute besiege das Böse. Und für Pfarrvikar Willi Hoffsümmer folgt daraus die theologische Erkenntnis, wie sie so auch an diesen Weihnachtstagen in den Gottesdiensten allerorten verkündet wird: „Wer sich an das Kind in der Krippe hält, braucht sich vor der Übermacht des Bösen in dieser Welt nicht zu fürchten.“

Vor dem rechten Seitenalter der Pfarrkirche St. Lambertus zu Bliesheim wird das goldene Kunstwerk zu sehen sein. Eingetaucht in ein magisches Licht, das goldenes Strahlen in den dunklen Kirchenraum zaubert. Willi Hoffsümmer: „Es ist das Licht von Weihnachten.“

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