Strecke an der L300Keine Förderung für Radweg zwischen Bornheim und Bonn

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Radverkehr als klimaneutrale Alternative zum Autofahren wird immer bedeutender.

Radverkehr als klimaneutrale Alternative zum Autofahren wird immer bedeutender.

Bornheim – Klimaneutrale und innovative Mobilität, die Teilhabe und Erreichbarkeit sichert – so heißt eines der Leitthemen, die sich Bornheim für sein neues Stadtprofil wünscht. Aber wie passt das damit zusammen, dass gerade einige wichtige Radwegepläne vor allem aus Kostengründen scheitern? Die „Radpendler-Route“ Bornheim-Alfter-Bonn fand keine Zustimmung beim Bundeswettbewerb Klimaschutz im Radverkehr, die Zuschüsse bedeutet hätte. Der Bürgerradweg von Widdig bis Hersel kann bestenfalls abgespeckt gebaut werden. Und das „Nein“ aus Sankt Augustin hat den geplanten Radschnellweg ausgebremst. Es bleiben die regionalen Pläne, wie sie beispielsweise Bornheim mit seinem Radverkehrskonzept verfolgt.

Gerade erst hat der Stadtentwicklungsausschuss dem Rat für die Sitzung am 26. Januar empfohlen, dem Radverkehrskonzept als Grundlage für den weiteren Ausbau des Radwegenetzes zuzustimmen, einen Arbeitskreis einzurichten und Mittel im Haushalt einzustellen. 100 000 Euro sind dafür jährlich im Doppelhaushalt und in der mittelfristigen Finanzplanung vorgesehen. Nach dem nationalen Radverkehrsplan 2020 liegt der finanzielle Aufwand in Bornheim insgesamt zwischen 400 000 und 850 000 Euro.

Bürgermeister zeigt sich verwundert

Verwundert zeigt sich Bürgermeister Wolfgang Henseler darüber, dass die im April 2016 eingereichte Projektskizze zur Radpendler-Route“, die die drei Kommunen Bornheim, Alfter und Bonn miteinander verbinden sollte, die Juroren des Bundeswettbewerbs Klimaschutz im Radverkehr nicht überzeugt haben. Der Vorschlag habe „keine ausreichende Priorität“, hieß es in der Ablehnung. Allerdings hatte der eingereichte Beitrag auch die starke Konkurrenz von 183 weiteren Projekten; damit war aus NRW jede zweite Kommune mit von der Partie.

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Das Investitionsvolumen von rund 4,2 Millionen Euro sei aber ohne Förderung für die drei Kommunen nicht zu stemmen. Alfter und Bornheim als Mitglieder im „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ möchten dennoch ebenso wenig wie die Bundesstadt Bonn von den Plänen lassen. Der Stadtentwicklungsausschuss hat dies mit seinem Votum auch unterstrichen und den Antrag der Linken, das Projekt zu streichen, abgelehnt.

Verkürzte Variante

Damit nicht auch noch der Bürgerradweg entlang der L 300 von Widdig bis Hersel an den Kosten scheitert, hat der Stadtentwicklungsausschuss eine verkürzte Variante zwischen der Richard-Piel-Straße in Hersel und der Germanenstraße in Widdig empfohlen. Außerdem soll sofort beantragt werden, das Stück zwischen Stadtgrenze und Germanenstraße in Widdig in das reguläre Arbeitsprogramm des Landesbetriebs Straßen NRW aufzunehmen. Der Hintergrund: Es war abgestimmt, dass ein Teil der auf 800 000 Euro geschätzten Baukosten über Fördermittel des Landes finanziert werden und Straßen NRW die restlichen Kosten übernimmt. Bornheim sollte die Planungskosten von rund 60 000 Euro stemmen. Der Landesbetrieb sieht sich laut Stadt Bornheim aber nicht mehr in der Lage, die Zusagen einzuhalten. Auf Bornheim kämen so für die rund 2,3 Kilometer lange Strecke mindestens 472 000 Euro zu – keine Chance im Nothaushalt.

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