Abo

Thomas HabkeRadio Erft-Chefredakteur zeigt seinen Lieblingsplatz an der A 4

Lesezeit 4 Minuten
digas-104739086_MDS-KSTA-2005-11-12-rg1-1a

Auf der Autobahn 4 Richtung Köln können die Autofahrer einen tollen Ausblick auf die Stadt genießen.

Ruhig ist es nicht gerade am Lieblingsplatz von Thomas Habke. Unablässig donnern Lastwagen und Autos vorbei, wenn sie nicht gerade wieder in endlosen Reihen  im Stau stehen. Der Chefredakteur von Radio Erft  hat die Autobahnraststätte Frechen-Süd auch nicht ausgewählt, um die Seele baumeln zu lassen – sondern weil man von dort aus eine spektakuläre Aussicht auf Köln genießen kann.

Habke ist Jury-Mitglied beim Sommerwettbewerb „Hier geht’s mir gut – Mein Lieblingsplatz“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“ in Kooperation mit RWE Power.

Beispielhaft will der 43-jährige gebürtige Kölner außer Konkurrenz seinen Lieblingsort zeigen. An diesem Tag allerdings ist die Aussicht ziemlich  trübe. Dicke Wolken hängen über der Kölner Bucht, seit Stunden herrscht Dauerregen. Die Fahrzeugkolonne auf der  Autobahn 4, Fahrtrichtung Osten, verliert sich nach wenigen Hundert Metern im Regenschleier. Dass dahinter die große rheinische Metropole liegt, lässt sich nicht einmal erahnen.

Alles zum Thema RWE

Bei klarem Wetter aber könne man vom Rasthof Frechen aus fast die ganze Domstadt überblicken, sagt Habke. Wie gemalt präsentiere sich dann die Skyline mit dem Axa-Hochaus, dem Colonius, dem Uni-Center und dem Dom als  Landmarken. „Und dahinter ist ganz viel Grün“, berichtet Habke, der eine kleine Schwäche für große Ausblicke und Panoramen hat. Bei gutem Wetter reiche die Sicht sogar bis ins Bergische Land.

Vor allem morgens bei Sonnenaufgang sei die Aussicht  erhebend, aber auch abends habe sie ihren  Reiz: Dann nämlich fallen die beleuchteten Säulen des Rheinenergie-Stadions in den Blick – dem  FC-Fan Habke geht diese Aussicht natürlich besonders ans Herz. „Köln kommt einem aus dieser Perspektive ganz schön überschaubar  vor“, sagt der Radiomann. „Man denkt, man könne die Stadt mit beiden Händen packen.“

Zum ersten Mal bewusst wahrgenommen habe er das atemberaubende Panorama, als er 1998 früh morgens  aus Aachen über die Autobahn 4 nach Köln gefahren sei. In Höhe der  Raststätte  Frechen sei vor  ihm gerade die Sonne aufgegangen. „Das Licht hat der Aussicht eine Tiefe gegeben – ein Bild, wie gemalt“, schwärmt Habke und wärmt seine klammen Hände an einem heißen Kakao. Davon ist diesmal nichts zu sehen.

Doch Habke findet schnell vor Ort weitere Zeugen, die seine Darstellung bestätigen. Ein Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen NRW, der auf dem Gelände der Raststätte ein Baubüro für den Ausbau der Autobahn 4 unterhält, hat auf seinem Computer einige Fotos, die den Ausblick bei besserem Wetter dokumentieren – allerdings von einem Hubsteiger aus.

Und eine  Polizistin auf der benachbarten Autobahnwache berichtet, dass der Rastplatz längst nicht mehr nur ein Geheimtipp für  Freizeitfotografen sei, die ihre Objektive vor allem bei Sonnenaufgang über die A 4  hinweg nach Köln ausrichteten. „Das ist richtige Autobahnromantik“, sagt die Polizeikommissarin. Besonders viel los sei an Silvester. Zum Jahreswechsel biete sich vom Rastplatz aus ein beeindruckender Blick über das Feuerwerk in Köln.

„Das habe ich mir auch vorgenommen: einmal dort Silvester zu verbringen“, sagt Habke. Daraus sei bisher nichts geworden, und auch in diesem Jahr wird er über den Jahreswechsel wieder in Urlaub sein.

Seinen Freunden, die aus Richtung Koblenz kommen, rät Thomas Habke, statt über die Autobahn 3 über die A 4 zu kommen, auch wenn das einen kleinen Umweg bedeute. Der werde aber durch den fantastischen Ausblick belohnt. Und für die Volontäre  von Radio Erft gehört der Ausflug an die Autobahn 4 bei Frechen  zum Pflichtprogramm.

Auf der Tour durch den Rhein-Erft-Kreis macht   Chefredakteur Habke mit dem Moderatoren-Nachwuchs auch auf dem Rastplatz halt, um den Blick Richtung Köln zu lenken. „Das ist neben dem Aussichtspunkt am Tagebau in Elsdorf einer der Orte, die man gesehen haben muss“, findet Habke.

Er ist seit 2001 bei Radio Erft beschäftigt und leitet die Redaktion in Wesseling seit Mai 2015. An diesem Aussichtspunkt könne man viel über den Kreis lernen. „Man kann das Zusammenspiel von Köln und dem Speckgürtel darum herum, in dem wir leben, von hier aus gut erfassen“, erklärt Habke. „Man sieht genau den Punkt, an dem das Ländliche unseres Kreises in die Urbanität der Domstadt übergeht.“

KStA abonnieren