Lux-WerftNeue Rheinfähre wird in Niederkassel gebaut – Suche nach Namen

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Mit weißer Farbe wurde die neue Rheinfähre lackiert. Sie soll im September vom Stapel laufen.

Mit weißer Farbe wurde die neue Rheinfähre lackiert. Sie soll im September vom Stapel laufen.

Wesseling/Niederkassel – Es riecht nach frischer Farbe. In der großen Werkhalle der Lux-Werft in Niederkassel direkt am Rhein liegt das neue Schiff. Schweißfunken fliegen, an anderer Stelle wird gebohrt, anderswo Farbe versprüht. Reiner Weisbarth überzeugt sich vom Fortgang der Arbeiten. In wenigen Wochen soll die Nachfolgerin der in die Jahre gekommenen Rheinfähre „Marienfels“ vom Stapel laufen.

Bis dahin ist noch einiges zu tun. Aber Weisbarth ist zufrieden. „Das sieht alles gut aus“, sagt er und schaut wohlwollend über das Schiff. Im April wurde mit dem Bau begonnen. Nun sind die Arbeiter mit dem Innenausbau beschäftigt, elektrische Leitungen müssen verlegt werden, Schreiner passen die Holzteile ein.

Im vergangenen Jahr waren die Städte Niederkassel und Wesseling, die den Fährbetrieb und das neue Schiff finanzieren, auf Weisbarth zugegangen und hatten ihn gefragt, ob er sich vorstellen könne, den Fährbetrieb zwischen Wesseling und Niederkassel zu übernehmen. „Ich habe dann ein Konzept ausgearbeitet“, sagt Weisbarth, der die Schifffahrt in dritter Generation betreibt.

Mit einem Proviantboot fing es an

Sein Großvater Karl fing in den 20er-Jahren mit einem Proviantboot auf dem Rhein an und verkaufte Lebensmittel und Taue an die Schifferfamilien. Sein Enkel Reiner übernahm in den 90er-Jahren den Betrieb, seit 2015 ist die „Anja“ sein größtes Schiff, das in Urfeld vor Anker liegt und als Eventschiff für Veranstaltungen dient. Im vergangenen Jahr übernahm Weisbarth noch den Betrieb zweier Schiffe in Köln, die Personenfähre „Strolch“ und das Veranstaltungsboot „Stromer“.

Das neue Schiff soll tagsüber Fußgänger, Radler und Motorradfahrer zwischen Niederkassel und Wesseling über den Rhein setzen und abends für Partys genutzt werden. Bis zu 100 Gäste haben auf dem 26 Meter langen Schiff Platz. Angetan ist Weisbarth vor allem von seiner „Cabrio-Eigenschaft“. Das ist eine durchsichtige Konstruktion, die bei schönen Wetter zur Seite geschoben werden kann, so dass die Gäste draußen sitzen.

Technische Daten

Das neue Fährschiff ist 26 Meter lang und 6,50 Meter breit. Es hat einen Tiefgang von 80 Zentimeter. Das Boot hat ein Leergewicht von 57 Tonnen, im vollbesetzten Zustand mit Ladung und Fahrgästen an Bord, wird ein Gewicht von 75 Tonnen erreicht.

Angetrieben wird das Schiff von zwei Dieselmotoren mit jeweils 120 PS. Für das neue Boot soll auf Wesselinger Seite noch ein Anleger gebaut werden. Der wird aber bis zum Stapellauf Ende September voraussichtlich nicht mehr fertig. (lm)

1,3 Millionen Euro kostet der Neubau. Das Schiff ist 6,50 Meter breit und wiegt in leerem Zustand 57 Tonnen. Die Außenhülle ist aus fünf Millimeter dickem Stahl. Das Boot hat nur einen Tiefgang von 80 Zentimeter und ist viel leichter als viele andere Rheinschiffe, die einen Tiefgang von mehr als einem Meter haben. „Damit es leichter wird, haben wir Löcher in die Stahlwände gebohrt. Natürlich nicht in die Außenhaut“, scherzt Elmar Miebach-Oedekoven, Geschäftsführer der Werft.

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