Auflösung des SchullandheimsRund 330.000 Euro für 180 Schulen im Rhein-Sieg-Kreis

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Das ehemalige Schullandheim für den Rhein-Sieg-Kreis steht in Gemünd in der Eifel.

Das ehemalige Schullandheim für den Rhein-Sieg-Kreis steht in Gemünd in der Eifel.

Rhein-Sieg-Kreis – Nun können sich viele freuen, dass es das Schullandheim in Gemünd (Eifel) nicht mehr gibt.

Dadurch bekommen 180 Schulen im Kreisgebiet übrig gebliebenes Geld, das aus der Auflösung des Schullandheimvereins stammt – voraussichtlich rund 330 000 Euro. Das beschloss auf CDU/Grünen-Antrag nun der Schulausschuss des Kreistags.

Das Heim, das vor 16 Monaten zur Flüchtlingsunterkunft wurde, litt schon lange unter mangelndem Interesse und unzureichender Nutzung von Seiten der Schulen. Anfang des Jahres wurde das Gebäude von einem Privatinvestor gekauft. Der Erlös ging an den Kreis. Es soll sich dabei um eine sechsstellige Summe handeln.

Über die genaue Höhe will der Kreis aus Datenschutzgründen keine Angaben machen. Die Kreisverwaltung ist aber froh, weil sie die hohen Sanierungskosten nicht stemmen konnte. Es gab zusätzliche Befürchtungen, die Immobilie nicht loszuwerden und womöglich auch noch für drohende Abrisskosten aufkommen zu müssen.

Mit dem Ende der Einrichtung kam auch das Ende des Schullandheimvereins. Der hatte im Jahr 1988 das damals schon dümpelnde Heim für einen symbolischen Preis vom Rhein-Sieg-Kreis als Träger übernommen. Mit der Vermietung ans Land als Flüchtlingsunterkunft machte der Verein zum Schluss dann sogar noch Gewinn.

Beträge bis 2400 Euro

Die exakte Höhe des Vereinsvermögens nach dessen Auflösung steht noch nicht fest. Gerechnet wird aber mit rund 440 000 Euro. Davon gehen 110 000 Euro an den Verein Landjuden an der Sieg, wie der Kulturausschuss bei den jetzigen Haushaltsberatungen gleich mit beschloss.

Bleiben also noch etwa 330 000 Euro. Diese gehen gestaffelt mit Beträgen zwischen 500 und 2400 Euro an 180 Schulen im Rhein-Sieg-Kreis, die einen Förderverein haben. Die Fördervereine können das Geld frei für ihre verschiedenen Projekte einsetzen. „Wir wollen die Vereine nicht mit Bürokratie überfordern, sie wissen selbst am besten, wo an ihrer Schule der Bedarf ist“, sagte Notburga Kuvert (CDU). Kein Geld bekommen die insgesamt sechs Schulen im Kreis, die keinen Förderverein haben sowie die 15 Real- und Hauptschulen, die sich mit neunten und zehnten Klassen in Auflösung befinden.

96 Grundschulen im Kreisgebiet erhalten je 2400 Euro aus dem Topf. Ebenso viel erhalten die auslaufenden Hauptschulen, die noch mehr als zwei Klassenstufen haben, und die Hauptschulen, bei denen weiterhin alle Klassenstufen angeboten werden. Nach Auskunft von Kreis-Schulamtsleiter Hans lasen sind das die Hauptschule Lohmarer Straße in Troisdorf, Niederpleis in Sankt Augustin, Geschwister Scholl in Meckenheim und die nach Hans-Dietrich Genscher benannte Hauptschule in Wachtberg. Die 18 Förderschulen/Schulen für Kranke mit Förderverein bekommen ebenfalls 2400 Euro, zehn Real- und vier Sekundarschulen 1500 Euro. Die 15 Gesamtschulen, 22 Gymnasien, eine Waldorfschule sowie die vier Kreis- und drei privaten Berufskollegs kriegen je 500 Euro, weil sie wegen ihrer Größe und ihres Hintergrunds meist finanzstärkere Fördervereine haben.

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