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Ex-Bürgermeister Fritz WilhelmGroße Ehre für einen Wahl-Mucher

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Much – Fast 30 Jahre war Fritz Wilhelm Rektor der Realschule, 29 Jahre Bürgermeister und seit 1995 ist er Ehrenbürger seiner Wahlheimatgemeinde. Seit Montag erinnert eine Straße am Schulzentrum an den 93-Jährigen, der heute in einem Seniorenheim in Siegburg wohnt. Fast 150 Gäste applaudierten, als Wilhelm mit Bürgermeister Norbert Büscher das Straßenschild enthüllte.

Ein Mucher ist Wilhelm nicht, dafür müsste er im Ort geboren sein. Ein Mucher aber ist der Senior trotzdem auf jeden Fall. Geboren wurde er im Banat, einem Landstrich von der Größe Belgiens, der heute zu Rumänien, Serbien und zu einem kleinen Teil zu Ungarn gehört. Der österreichische Kaiser hatte dort im 18. Jahrhundert Deutsche angesiedelt, darunter 1772 auch Wilhelms Vorfahren.

Geboren im Banat

Die später „Banater Schwaben“ genanten Deutschen verloren mit dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat. Der junge Lehrer Fritz Wilhelm kam zunächst nach Overath und 1957 als jüngster Schulleiter im Lande an die Mucher Realschule, wo er bis zu seiner Pensionierung 1985 blieb. Halb Much, so sagt man im Ort, habe bei ihm im Unterricht gesessen. Den Ausschlag, als Bürgermeister zu kandidieren, gab für Wilhelm 1975 die Junge Union und unter anderem der spätere Gemeindedirektor und Bürgermeister Alfred Haas. Er hatte auch die Straßenbenennung bereits 2013 beantragt. „Ich musste dich ja fast zwingen“, erinnert sich Wilhelm an Haas’ Anfänge in der Mucher Verwaltung.

Freunde aus seiner Amtszeit würdigten den Ex-Bürgermeister, der seit 1995 Ehrenbürger der Gemeinde ist, auch Weggefährten aus Schule, Politik, Städtepartnerschaft und Verwaltung waren gekommen. Die CDU überreichte ein Straßenschild fürs Zimmer in Siegburg. Wilhelm selbst dankte am Ende für die Ehrung und zählte vor allem seine Familie namentlich auf.

Bürgermeister Büscher berichtete, vom Werdegang des Antrags bis zum Entschluss, die Straße Im Bonnenfeld, unmittelbar an der Schule, umzubenennen. Er kündigte an, dass auch die Gesamtschule noch ihre Adresse ändern werde. Wilhelm zitierte Büscher mit der Feststellung, dass er nach wie vor seinen ersten Wohnsitz in Much habe.

Im Übrigen gelte ungebrochen der überzeugende Slogan des Ex-Bürgermeisters: „Einmal Much und sie kommen wieder.“

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