Niederlassung in RuppichterothDominikanerinnen ziehen nach Bröleck

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Die Pius-Priesterbruderschaft hat das 6000 Quadratmeter große Anwesen in Bröleck für 780000 Euro erworben.

Die Pius-Priesterbruderschaft hat das 6000 Quadratmeter große Anwesen in Bröleck für 780000 Euro erworben.

Ruppichteroth – Bröleck wird ein geistliches Zentrum, in dem Ordensfrauen hinter Klostermauern beten, arbeiten und womöglich auch Kinder unterrichten: Im ehemaligen Café Lindenhof und früheren Kinderheim soll eine deutsche Niederlassung der Schul-Dominikanerinnen von Fanjeaux (Frankreich) entstehen – inklusive Kindergarten und Grundschule, die den Nachwuchs für das nur zwei Kilometer Luftlinie entfernte Theresien-Gymnasium rekrutieren.

Die Kongregation hat sich vor 40 Jahren vom ursprünglichen Dominikanerinnen-Orden abgespalten. 200 Schwestern, darunter zahlreiche Nonnen deutscher Muttersprache, gehören dem neuen, wachsenden Zweig an, der „mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. den Weg der Tradition geht“, wie es in einer Selbstdarstellung heißt. Die Pius-Priesterbruderschaft, dem nur vier Kilometer entfernten Theresien-Gymnasium ebenfalls eng verbunden, hat das 6000 Quadratmeter große Anwesen in Bröleck für 780000 Euro erworben. Finanziert werde der Kauf überwiegend durch ein zinsloses Darlehen und durch Spenden – rund 130000 Euro fehlen noch, wie Christian Elser, Referent der Pius-Bruderschaft in Stuttgart, auf Anfrage erklärte.

„Die symbolische Schlüsselübergabe an die Schwestern wird dieses Jahr nach Ostern stattfinden“, sagte Elser. Das Gebäude sei in gutem Zustand und nur kleinere Renovierungen seien nötig, so dass die Nonnen im nächsten Jahr einziehen könnten. Zunächst werden es fünf deutsche Schwestern sein, doch Elser rechnet damit, dass die kleine Gemeinschaft sich bald vergrößern wird. Einige Nonnen könnten dann auch Fächer im Mädchengymnasium oder in der Grundschule unterrichten. Für letztere allerdings seien die Planungen noch in der Schwebe, so Elser.

Offene Ganztagsschule 2017/18

Der Bedarf muss ermittelt werden und die Schule ein Genehmigungsverfahren durch die Bezirksregierung durchlaufen, an der auch die Gemeinde Ruppichteroth beteiligt ist. Befürchtungen, eine zusätzliche Grundschule könne eine Konkurrenz für die GS Schönenberg bilden, ja womöglich ihren Bestand bedrohen, hegt Bürgermeister Mario Loskill vorerst nicht. „Es gibt in Schönenberg 21 Anmeldungen für 2016/17. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber 16 Anmeldungen im Vorjahr.“

Um den Standort in Schönenberg zu sichern, hatte der Gemeinderat von Ruppichteroth im März 2015 den Zusammenschluss der Grundschulen von Winterscheid und Schönenberg zu einem Verbund beschlossen.

Für 2017/18 wird eine Offene Ganztagsschule angestrebt. „Wir werden gewissenhaft prüfen, ob die Existenz einer gemeindlichen Schule gefährdet wird“, so Loskill. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass auch bei Gründung des Theresien-Gymnasiums kritische Stimmen in der Bürgerschaft laut wurden. „Doch inzwischen ist die Schule ein fester Bestandteil des Gemeindelebens und hat für den Zuzug junger Familien gesorgt.“

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