Anklage27-Jähriger soll Mädchen zweimal am Allner See vergewaltigt haben

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Hier soll der Täter das Mädchen vergewaltigt haben.

Hennef/Bonn – Damit hatte Lisa M. (alle Namen geändert) nicht gerechnet. Seit zwei Jahren war die 14-Jährige mit dem Asylbewerber Ramir T. (27) befreundet. Trotz des großen Altersunterschieds verstanden sich die beiden gut, waren häufig am Allner See.

Am Abend des 17. Mai waren sie ebenfalls verabredet, die 14-Jährige wollte sich 80 bis 100 Euro von Ramir leihen. Dafür war der Teenie sogar heimlich – ohne dass es ihre Mutter mitbekam – aus der Wohnung geschlichen.

Gegen 22.30 Uhr trafen sich das Mädchen und der Mann am Allner See, wo Ramir T. bereits mit zwei Freunden zusammengesessen, getrunken und einen Joint geraucht haben soll. Um in „Ruhe mit ihr zu reden“, forderte er die Minderjährige schließlich auf, mitzukommen: hinunter, zur Autobahnbrücke an der Sieg.

Festnahme drei Stunden später

Was dann passiert sein soll, wird demnächst vor der Jugendschutzkammer des Bonner Landgerichts verhandelt. Denn die Bonner Staatsanwaltschaft hat den 27-jährigen Asylbewerber aus Eritrea wegen Vergewaltigung in zwei Fällen angeklagt. Demnach soll Ramir T. – unter der Brücke saß er auf einer Tonne, sie auf einer Absperrkette – unvermittelt aufgestanden, das Mädchen umarmt und geküsst haben.

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Lisa wusste zwar, dass er in sie verliebt war, das hatte er ihr kurz zuvor angedeutet, aber sie hatte bislang alle Annäherungsversuche abgewehrt. Entsprechend entsetzt soll Lisa M. auf den Übergriff reagiert haben: „Lass das!“, soll sie gesagt und ihn weggeschoben haben.

Zum Oralverkehr gezwungen

Laut Anklage packte der Mann sie daraufhin und zwang sie zunächst zum Oralverkehr; als die 14-Jährige sich weigerte, warf er sie gewaltsam zu Boden und zwang sie zum Sex. Laut Anklage wollte die weinende Lisa M. anschließend weggehen; dabei jedoch rutschte sie aus und fiel zu Boden. Das soll Ramir ausgenutzt haben, weiterzumachen. Er zerrte sie an den Armen in Richtung Sieg, zog sie aus, schlug ihr mit der Faust ins Gesicht und vergewaltigte die 14-Jährige ein zweites Mal.

Kurz darauf erschienen zufällig vier Freunde von Lisa M., die das Mädchen weinend und völlig aufgelöst antrafen. Der Angeklagte flüchtete, und Lisa M. erzählte einer Freundin, was gerade passiert war. Sie informierte die Polizei.

Ramir T., der damals in einer Asylunterkunft in Hennef wohnte, wurde drei Stunden später am Bahnhof festgenommen. Er hat den Vorwurf, das Mädchen vergewaltigt zu haben, bestritten. Wegen seiner Alkoholisierung (ein Promille zur Tatzeit) und Cannabiskonsums, könne er sich nicht richtig erinnern, erklärte er in der ersten Vernehmung.

Die Aussage von Lisa M. war für die Ermittler überzeugend; auch passte ihre Geschichte genau zu den Verletzungsspuren. Auf die Aussage von Lisa M. wird es im Prozess entscheidend ankommen. Der Prozess ist noch nicht terminiert.

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