AbwasserDrei Millionen Euro werden in die Kläranlage Herchen investiert

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Die Kläranlage in Herchen muss aufwendig umgebaut werden, damit sie in Zukunft bei der Reinigung des Abwassers auch die aktuellsten Werte einhalten kann.

Die Kläranlage in Herchen muss aufwendig umgebaut werden, damit sie in Zukunft bei der Reinigung des Abwassers auch die aktuellsten Werte einhalten kann.

Windeck – Die Gemeindewerke Windeck (GWW) werden ab dem Frühjahr 2017 mehr als drei Millionen Euro in die Kläranlage Herchen investieren, um die Anlage auf den neuesten Stand zu bringen.

Die Einzelheiten zu dem Projekt berät heute ab 17.30 Uhr der Betriebsausschuss in der Mensa der Haupt- und Gesamtschule Rosbach.

Anlass für die umfangreichen Baumaßnahmen in Herchen ist die wasserrechtliche Genehmigung für die Kläranlage. Die ist nach 20 Jahren abgelaufen, und um eine neue Betriebserlaubnis zu bekommen, müssen die Gemeindewerke die inzwischen strengeren Auflagen erfüllen. So müssen heutzutage beispielsweise Stickstoff und Phosphor weitgehend aus den Abwässern entfernt werden.

Gebaut werden soll in Herchen im laufenden Betrieb. Während die Bagger anrollen, wird das Abwasser nach bisherigem Standard gereinigt. Und das, obwohl Teile der Kläranlage innerhalb des engen Grundstücks zwischen Berg, Sieg und Bahn versetzt und andere, wie ein großes Klärbecken, völlig neu gebaut werden. Bis zum Frühjahr 2019 soll die Anlage mit konventioneller Belebungstechnik alle geforderten Werte erreichen. Dem Betriebsausschuss wird in der Vorlage empfohlen, auf aufwendige Technik wie Membranverfahren zu verzichten.

Für die Machbarkeitsstudie, die dem Fachausschuss heute zur Beratung vorliegt, wurden auch Alternativen zum Umbau begutachtet. So hätten die Abwässer auch in die benachbarten Klärwerke der GWW in Ehrenhausen oder Dattenfeld gepumpt werden können. Dagegen sprachen allerdings gewaltige Höhenunterschiede und nicht minder große Entfernungen. Sogar eine Leitung in die Nachbargemeinde Eitorf siegabwärts hätte inklusive Flusskreuzungen geschätzte drei bis vier Millionen Euro verschlungen. Das sei am Ende unwirtschaftlich, berichtete GWW-Chefin Heike Hamann auf Nachfrage.

In der flächenmäßig größten Gemeinde des Rhein-Sieg-Kreises gibt es für knapp 19 000 Einwohner 290 Kilometer Regen-, Schmutz- und Mischwasserkanäle und – das hat mit der Topographie zu tun – gleich vier Kläranlagen in Rosbach, Dattenfeld, Ehrenhausen und Herchen. Investiert werden muss demnächst auch in Ehrenhausen, laut Hamann aber längst nicht in den Umfang wie in Herchen.

Die Bürger an der Oberen Sieg zahlen für die Reinigung des Abwassers 3,80 Euro pro Kubikmeter sowie 13 Euro Grundgebühr pro Monat.

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