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Restaurant WindeckNeues Leben für die Herchener Traditionsgaststätte Löwenburg

Lesezeit 3 Minuten
Die Traditionsgaststätte Löwenburg wollen Axel und Olga Bartlitz wiederbeleben. Tochter Amelija freut sich schon auf die Schule, Lore Heinrichs (Mitte) auf den Kaffeeklatsch.

Die Traditionsgaststätte Löwenburg wollen Axel und Olga Bartlitz wiederbeleben. Tochter Amelija freut sich schon auf die Schule, Lore Heinrichs (Mitte) auf den Kaffeeklatsch.

Windeck – In die Traditionsgaststätte Löwenburg am Herchener Siegufer soll nach jahrelangem Dornröschenschlaf wieder Leben einziehen.

Axel und Olga Bartlitz, noch Gastwirte an der Mosel, haben das Gebäude gekauft. Sobald alle Formalitäten erledigt sind, wollen sie loslegen. „Im Mai soll eröffnet werden“, hat sich Bartlitz ein nach eigener Einschätzung sportliches Ziel gesetzt.

Still geworden ist es in und um die Löwenburg seit dem Tod der Besitzer und Betreiber der Gaststätte.

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Bis dahin war das prägende Gebäude, unmittelbar an Siegbrücke, Minigolfanlage und Bootsanlegestelle gelegen, insbesondere am Wochenende ein beliebtes Ziel.

Der Bau aus dem Jahr 1905 aus Grauwacke, Sandstein und Fachwerk mit unregelmäßigem Aufriss erinnert an die Zeit, in der Herchen ein beliebter Ausflugs- und Erholungsort war.

Die Herchener trafen sich bis zuletzt in dem denkmalgeschützten Gebäude. „Ich kenne kaum eine so schöne Terrasse an der Sieg, wie die hier bei uns in Herchen“, meint Karl-Heinz Dahm.

Auch Lore Heinrichs vermisst die Gaststätte Löwenburg seit anderthalb Jahren. Vor allem wenn zum Herbst der Minigolfplatz mit seinem Kiosk schließe, fehle nachmittags ein Treffpunkt, berichtet die Seniorin, die seit 27 Jahren in Herchen wohnt und die zu den Stammgästen der Löwenburg zählte.

Dass die Herchener sich in „ihrer“ Löwenburg wieder zu Hause fühlen, will auch Axel Bartlitz. Eine Bar-Lounge mit Stammtisch für die örtlichen Vereine plant er ebenso wie die Wiederbelebung der Café-Terrasse mit Blick auf die Sieg. Kern seiner Pläne ist allerdings die Gaststätte.

Gehobene Küche

Dort soll gehobene Küche angeboten werden – „Essen vom heißen Stein“.

Das Konzept habe er in Pünderich an der Mosel in ähnlicher Uferlage „fünf Jahre trainiert“, berichtet Bartlitz und ist zuversichtlich, dass es auch an der Sieg ankommt. „Hier kann ich auch die Fehler korrigieren, die ich seinerzeit gemacht habe“, verspricht der 52-Jährige.

Baubeginn im Oktober

Wenn alles nach Zeitplan läuft, werden Bartlitz und zwei Mitarbeiter schon Ende Oktober in die ehemaligen Gästezimmer der Löwenburg einziehen und mit den Umbauarbeiten beginnen.

Erst sollen Gaststätte, Bar-Lounge und Terrasse hergerichtet und eröffnet werden. Danach kommt die Wohnung, später der Hotelbereich dran. Frau und Tochter kommen nach dem Ende des Schulhalbjahres im Januar nach.

Kegelbahnen der Löwenburg sind bereits verkauft

Bereits verkauft hat der neue Eigentümer die Kegelbahnen der Löwenburg. Sie mussten einem Lager weichen. Zu Weihnachten will er im Rahmen eines Flohmarktes Einrichtungsgegenstände der alten Gaststätte anbieten.

„Wir sind froh, dass sich ein Investor und Betreiber gefunden hat, der das Haus wieder touristisch nutzt“, kommentierte die Beigeordnete und Wirtschaftsfördererin der Gemeinde Windeck, Andrea Thiel, auf Anfrage. Der Gemeinderat hatte im März 2015 eine Veränderungssperre für die Löwenburg beschlossen. Damit sollte unter anderem eine Nutzung außerhalb der Tourismusbranche verhindert werden.

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