Ein Stück Kulturgeschichte500 Jahre altes Pilgerkreuz ist nach Hennef zurückgekehrt

Lesezeit 2 Minuten

Hennef – Wenn die historischen Quellen nicht trügen, dann hat es ein altes, verwittertes Steinkreuz nach mehr als 500 Jahren wohl wieder nach Hause geschafft: ein Pilgerkreuz aus dem Jahr 1487, das Pastor Reinhard Friedrichs jetzt in der Taufkapelle der Pfarr- und Wallfahrtskirche „Zur schmerzhaften Mutter“ in Bödingen einsegnen konnte. Schwer durch einen Bruch beschädigt, musste es zuvor für 3000 Euro restauriert werden, was dank Spenden von der Rhenag und des Fördervereins Hennef der Kreissparkasse Köln möglich wurde. Lange Jahre lag es zuvor im Siegburger Stadtarchiv.

Ältestes Wegekreuz im Rhein-Sieg-Kreis

Peter Hilleke vom Kirchenvorstand hat sich eingehend mit der Geschichte des Kreuzes beschäftigt, das aus Trachyt aus dem Siebengebirge und somit aus dem gleichen Material wie der Kölner Dom gefertigt wurde. Er geht davon aus, dass es das älteste Wegekreuz im Rhein-Sieg-Kreis, vielleicht sogar im Rheinland, ist. Einen Messkelch und die Inschrift „Jacobus de Aquis Prior in Bödingen“ sieht Hilleke als Hinweis auf den zwei Jahre zuvor verstorbenen Jacobus von der Heggen, einen gebürtigen Aachener, der der achte Prior des Augustiner-Chorherren-Klosters „Unserer lieben Frau“ in Bödingen war.

Fußpilger aus Holland, auf dem Weg zum Bödinger Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter von 1350, hätten es für den Prior gesetzt. Vor zwei Jahren hatten Pastor Friedrichs und Hilleke an einer Führung „Wegekreuze beachten und achten“ teilgenommen. Die Führerin Brigitte Helfen wusste von dem Kreuz unterhalb der Siegenhardt, dass es beschädigt im Stadtarchiv der Kreisstadt liegt. Friedrichs und Hilleke wandten sich an den Siegburger Bürgermeister Franz Huhn mit dem Antrag auf eine Dauerleihgabe – und hatten Erfolg.

Bürgermeister Klaus Pipke war sichtlich berührt, als er und Franz Huhn an der Einsegnungsfeier teilnahmen. Seine Familie sei der Kirche eng verbunden. Das Pilgerkreuz nannte er „ein Stück Kulturgeschichte in einem der bedeutendsten Gotteshäuser der Region“.

KStA abonnieren