Hennef-HüchelSchaukasten soll ein erster Schritt zum aktiveren Dorfleben sein

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Gemeinsam sangen die Dorfbewohner das neue Hüchel-Lied zur Einweihung des Infokastens.

Gemeinsam sangen die Dorfbewohner das neue Hüchel-Lied zur Einweihung des Infokastens.

Hennef – Manchmal braucht es den Blick von außen, um Dinge anzuschieben. Die Dorfgemeinschaft in Hüchel profitiert davon.

Jetzt gibt es einen Infokasten auf einem Eckgrundstück an der Busstraße, und ein Dorfverein soll auch bald gegründet werden.

Ziel dieser Aktivitäten ist, dass alle rund 350 Anwohner enger zusammenrücken und so gemeinschaftlich viele Dinge anschieben.

Alles fing vor drei Jahren an. Annette Küpper und Uwe Schäfer verkauften ihre Häuser in Troisdorf und zogen zusammen auf einen neu erworbenen Bauerhof in Hüchel. „Wir haben die Ruhe und die Natur pur hier gefunden, die wir schon lange gesucht hatten“, berichtet Uwe Schäfer. Da die beiden aktive Menschen sind, kam schnell neues Leben auf den alten Hof.

Eine kleine Zucht von Alpakas füllte einen leeren Stall. Eine Ferienwohnung bringt neue Gäste in die Ortschaft. „Da die Vermietung so gut läuft, richten wir bald in einem alten Gebäudeteil eine zweite Unterkunft ein“, so Schäfer.

Die beiden bekamen schnell Kontakt zu den Bewohnern im Dorf. So entstand die Idee, etwas gemeinsam zu bewegen. Annette Küpper leitet als Moderatorin das Projekt „Älter werden in Hennef“.

Zwölf Arbeitsgruppen beschäftigten sich ein Jahr lang mit diesem Thema. „Und da kam mir die Idee, auch in unserem Dorf etwas für die ältere Generation zu machen, das auch die Jüngeren interessiert“, so Küpper. Man traf sich mit einigen Anwohnern zum Kaffee bei Brigitte Ewen und Christoph Antz, besprach verschiedene Ideen.

So entstand das Projekt des Infokastens. Auch Waltraud und Friedrich Schütte waren von der Idee begeistert.

Ein Anruf bei Ursula Muranko leitete das Projekt dann offiziell ein. Sie ist die Dorfbeauftragte bei der Stadt und organisierte, dass die Stadtwerke einen kräftigen Zuschuss zum Infokasten gaben

So war dann auch Thomas Wallau in Vertretung von Bürgermeister Klaus Piepke zusammen mit anderen Politikern bei der offiziellen Einweihung dabei.

Zuvor hatte Dorfbewohner Friedhelm Schreiner mit seiner Trompete die Veranstaltung eingeleitet.

Wallau hob hervor, dass Hennef mit seinen rund 100 Dörfern im Stadtgebiet auf funktionierende Mikrogemeinschaften angewiesen sei. Die Aktivitäten in Hüchel seien ein gutes Beispiel dafür.

Zum Abschluss des offiziellen Teiles sangen die rund 100 anwesenden Dorfbewohner das neue Hüchel-Lied, komponiert von Friedrich Schütte. Zur Melodie von „Yellow Submarine“ ging es um ein kleines Dorf: „keine Kneipe, kein Geschäft, Häuser links und Häuser rechts.“

Uwe und Bettina Johannsen wohnen direkt gegenüber dem Infokasten und haben den Schlüssel zu ihm. Er soll sich bald mit unterschiedlichsten Nachrichten – Wünschen oder auch Angeboten – füllen.

„Wir denken da an Fahrgemeinschaften zum Einkaufen oder auch an gemeinsame Opernabende in Köln oder Bonn. Wer noch Platz im Auto freihat, hängt den Zettel in den Infokasten, und es werden sich sicher Mitfahrer finden“, so Christoph Arntz bei seiner Rede zur Einweihung.

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