LiedergartenSingen und tanzen mit Toni

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„Toni im Liedergarten“ – musikalische Früherziehung mit Petra Reinhardt (3.v.l.) und ihrer bunten Puppe.

„Toni im Liedergarten“ – musikalische Früherziehung mit Petra Reinhardt (3.v.l.) und ihrer bunten Puppe.

Hennef – Ganz verträumt dreht Rhys sich im Kreis, bewegt sich im Einklang mit dem Gesang der Mütter und Omas. Franziska schlägt dazu mit Trommelstöcken auf zwei Xylophon-„Klangsteine“. Zusammen mit fünf weiteren Kindern im Alter ab 18 Monaten besuchen sie jeden Montagvormittag „Toni im Liedergarten“.

Es ist das erste von drei Modulen des Singförderprojekts Toni, das der Chorverband NRW aufgelegt hat. In Hennef gibt es das schon seit 2006. Der Frauenchor Bröl war einer der ersten im Land, der das Vorhaben mitgetragen hat. Petra Reinhardt hat sich damals direkt um die Fortbildung bemüht. Die Erzieherin bringt „Toni“ mit in die Gruppe, eine bunte, fröhlich lachende Puppe, die begrüßt und verabschiedet wird.

Das Konzept sieht vor, dass eine Bezugsperson das Kind begleitet. Natürlich sind es meist die Mütter. Emma-Lou aber wird regelmäßig von Oma Ulrike Webhofer gebracht. Wer von den beiden mehr Spaß hat, ist nicht immer auszumachen. Das kleine Mädchen schlägt mit Wonne die Klanghölzer gegeneinander, schaut aufmerksam darauf, was Petra Reinhardt vorgibt. Einfache Melodien singt sie, von Pferdchen auf der Wiese, die langsam antraben oder wild losgaloppieren, springen oder wiehern. Das Schnauben dürfen Kinder wie Erwachsene laut nachmachen, auch das trägt zur Stimmbildung bei.

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„Mit dem Programm wollen wir das Singen wieder mehr in die Familien hineintragen“, erklärt die „Liedergarten“-Leiterin. Außerdem sei das eine gute Vorbereitung für das Erlernen eines Musikinstruments. „Die Grundlagen werden hier gelegt“, gibt sich Reinhardt selbstbewusst.

„Ich finde das toll“, sagt Emma Davies. Ihr Sohn ist der talentierte Tänzer. „Die Kinder nehmen schon viel mit nach Hause aus der Stunde hier.“ Und Marisa Krämer kann das nur bestätigen: „Sie sind offener in der Sprache, oft auch in ihren Bewegungen.“ Ihre Jana war hingebungsvoll dabei, als bei dem Oster-Lied aus den Rasseleiern Eiersalat gemacht wurde. Die bunten Eier rollten über den Teppich des Schulungsraum der Musikschule an der Frankfurter Straße nur so dahin. Und schwuppsdiwupps holten die Kinder sie sich wieder.

Neben den bewegungsorientierten Übungen gibt es auch einen Moment der Stille und Besinnung, den die Jungen und Mädchen mit leuchtenden Augen sichtlich genießen. Sie dürfen sich ein Kissen holen und auf den Boden legen. Ruhige Musik erklingt, Reinhardt erzählt eine einfache Fantasiegeschichte. Dazu bläst sie kleine Seifenblasen auf Carlotta, Jana, Franziska, Rhys, den einzigen Jungen, und ihre Mitspieler. Zum Abschluss fassen sie sich alle, Omas, Kinder und Mütter, an den Händen und singen Toni ein Abschiedslied. Am nächsten Montag geht es weiter.

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