HochwasserLand unter an Agger, Sieg und Bröl

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Rhein-Sieg-Kreis – Extrem lange und ergiebige Regenfälle haben am Sonntag im Rhein-Sieg-Kreis zu teilweise starken Überflutungen geführt. Besonders die Berggemeinden Windeck, Eitorf und Ruppichteroth hat es schwer getroffen. Keller standen teils bis zu 30 Zentimeter unter Wasser, Straßen kurzzeitig sogar fast einen halben Meter. Innerhalb von nur zwölf Stunden stieg zum Beispiel die Bröl bei Bröleck um einen Meter, die Sieg bei Menden sogar um zwei Meter an.

Durch die starken Regenfälle wurde der Ortskern von Windeck-Herchen fast komplett überschwemmt. Regenmengen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter fasste keine Kanalisation, der Tüschenbach stieg über das Ufer. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk waren pausenlos im Einsatz, um Gullideckel zu öffnen und Sandsäcke zu stapeln.

Einige Straßen mussten aufgrund des Hochwassers komplett gesperrt werden. In Hennef überflutete das Wasser mehrere Fußgängerbrücken. Jogger und Spaziergänger warnten sich vor den reißenden Fluten. In Ruppichteroth-Schönenberg lief der Keller der Sparkasse voll. Mit mehreren Tauchpumpen versuchte die Feuerwehr gegen das eindringende Wasser anzukommen. Nachbarn versorgten die Einsatzkräfte mit Brettern und Hölzern, um Öffnungen im Keller abzudichten.

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Aber nicht nur das Wasser in den Flüssen bereitete Probleme, sondern auch die Wassermassen, die von oben kamen. Der starke Regen weichte Berghänge auf und verursachte kleinere Hangrutsche in Much und in Eitorf.

Für einige hartgesottene Spaziergänger an Sieg und Bröl bot das Hochwasser aber auch eine schöne Atmosphäre. Dichte Nebelschwaden waberten über den reißenden Flüssen und verwandelten die Täler in mystische Landschaften. Die starken Regenfälle ließen auch die lange Einkaufsnacht am Samstag in Siegburg ins Wasser fallen. Nur wenige Besucher packten ihren Schirm aus, um ausgiebig bis 24 Uhr zu schlendern und zu shoppen. Viele Geschäfte rund um den Marktplatz waren schon um 21 Uhr verwaist. Auch der Mittelaltermarkt war trotz des letzten Samstag vor Heiligabend nur wenig besucht.

Auch für den Montag erwarten die Einsatzkräfte noch keine Entspannung in der Nähe von Sieg, Bröl und Agger. Besonders die flussabwärts gelegenen Städte Sankt Augustin und Lohmar werden dann von Überschwemmungen betroffen sein, wenn die Hochwasserwelle dort eintrifft.

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