LogistikzentrumHafenterminal von Duisport in Lülsdorf soll 2019 in Betrieb gehen

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Das Evonik-Gelände aus der Luft: Unmittelbar am Rhein soll das neue Containerterminal entstehen, im nördlichen Teil des Areal (im Bild links) der erste Abschnitt des geplanten Logistikzentrums.

Das Evonik-Gelände aus der Luft: Unmittelbar am Rhein soll das neue Containerterminal entstehen, im nördlichen Teil des Areal (im Bild links) der erste Abschnitt des geplanten Logistikzentrums.

Niederkassel – Noch in diesem Jahr will die dev.log GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Evonik Industries und des Duisburger Hafenbetreibers Duisport, mit der Vermarktung des geplanten Logistikzentrums auf dem Gelände des Lülsdorfer Evonik-Werks beginnen.

„Wir werden den Standort bei der weltweit führenden Messe für Transport und Logistik in München bewerben“, kündigte dev.log-Geschäftsführer Hans Fingerhuth an.

Das Unternehmen will in einem ersten Schritt auf einer rund 30 Hektar großen Fläche im Norden des Firmengeländes ein Logistikzentrum mit angeschlossenem Containerterminal bauen. Die Fläche ist Teil eines insgesamt 50 Hektar großen Areals, das bislang weitgehend brach liegt.

Nach den Plänen von Evonik und Duisport sollen dort Produktions- und Logistikunternehmen angesiedelt werden. „Wir haben bereits zahlreiche Anfragen von Firmen vorliegen, die sich für Lülsdorf interessieren“, schildert Fingerhuth. Konkrete Verhandlungen gebe es aber noch mit keinem Interessenten – vor allem weil die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau des Logistikzentrums gerade erst erarbeitet werden.

In diesem Bereich soll das neue Containerterminal mit Gleisanschluss entstehen. Der markante gelbe Salzkran bleibt erhalten.

In diesem Bereich soll das neue Containerterminal mit Gleisanschluss entstehen. Der markante gelbe Salzkran bleibt erhalten.

„Zurzeit laufen die Vorbereitungen für die Änderung des Bebauungsplanes für das Gelände“, so der dev.log-Geschäftsführer.

Duisport geht auf Suche

Bereits angelaufen ist auch das Genehmigungsverfahren für den Umbau des Lülsdorfer Hafens zu einem sogenannten trimodalen Container-Terminal, an dem Güter auf Schiffe, Züge und Lkw verladen werden können. „Unser Ziel ist, dass das Terminal noch in 2018 fertiggestellt wird und dann 2019 in Betrieb geht“, sagt Evonik-Standortleiter Gerd Wolter.

Investor des Terminals wird die Duisport AG sein, die die Anlage aber nicht selbst betreiben will. „Den Betreiber wird Duisport dann bei einer europaweiten Ausschreibung suchen“, kündigt Fingerhuth an.

Ein Containerschiff soll zunächst pro Tag in Lülsdorf be- und entladen werden, so die derzeitige Planung. Die Hafenanlage wird allerdings Platz für ein zweites Containerschiff bieten.

Zum Terminal wird auch eine neue Gleisanbindung auf dem Werksgelände gehören. Um künftig deutlich längere Güterzüge abfertigen zu können, sollen die Schienen vom sogenannten Stumpfgleis an der Feldmühlenstraße entlang der nördlichen Grenze des Firmengeländes in einem weiten Bogen zum Rhein und dem dortigen Containerterminal geführt werden.

Sie enden in einer sogenannten Gleisharfe mit drei jeweils 250 Meter langen Schienensträngen. Der markante gelbe Salzkran, der so etwas wie das Wahrzeichen des Lülsdorfer Hafens ist, soll bei dem Umbau erhalten bleiben. Mit ihm werden Salze, die in der Elektrolyse der Evonik verarbeitet werden, von Frachtschiffen umgeladen.

Neue Anlage in Ibbenbüren

„Vom Ende dieses Jahres an werden wir allerdings nur noch die Hälfte der bisherigen Salzmenge benötigen“, erläutert Wolter. Grund ist, dass ein Teil der Elektrolyse-Anlage geschlossen wird.

Die Produktion aus diesem Bereich wird ins westfälische Ibbenbüren verlagert, wo Evonik und Akzo-Nobel gemeinsam eine Produktionsanlage für Kalilauge und Chlor planen.

Von der Schließung betroffen sind 50 der derzeit etwa 500 Arbeitsplätze im Lülsdorfer Werk. Diese sollen nach Angaben des Unternehmens vor allem durch altersbedingte Fluktuation sozialverträglich abgebaut werden.

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