Niederkassel/Wesseling„Rheinbrücke hat eine große Chance, wirklich gebaut zu werden“

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Eine zehnjährige Planungs- und eine vierjährige Bauzeit werden mindestens für eine neue Rheinbrücke geschätzt.

Eine zehnjährige Planungs- und eine vierjährige Bauzeit werden mindestens für eine neue Rheinbrücke geschätzt.

Niederkassel – „Da hat sich Verkehrsminister Alexander Dobrindt verschätzt“, freut sich SPD-Bundestagsabgeordneter Sebastian Hartmann.   Die gestern in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommene Rheinbrücke zwischen Wesseling und Niederkassel war ursprünglich  in einer unwichtigen  Liste des weiteren Bedarfs.

Als dies durch einen Vorentwurf bekannt wurde, setzten sich zahlreiche Politiker im Kreis zusammen und forderten fast geschlossen die neue Rheinbrücke. „Das hat geholfen“, sagt  Hartmann, der auch Mitglied im Verkehrsausschuss ist. Seinem CSU-Bundestagskollegen sei  nichts anders  übrig geblieben, als  die Querung nun als wichtiges Projekt mit vordringlichem Bedarf  aufzunehmen.

Das sieht auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker so. Sehr positiv für die Region sei, dass die Rheinquerung zwischen Wesseling und dem Norden Niederkassels als gesetzt gelte.

„Es ist gut, dass selbst die SPD die Notwendigkeit der Rheinquerung erkannt hat. So steht zumindest bei diesem Projekt offenbar nicht zu befürchten, dass sie mit den Grünen im Rücken zum Blockierer wird“, sagt Elisabeth Winkelmeier-Becker.

Ihr  Bundestagskollege Norbert Röttgen (CDU): „Für die vielen Berufspendler, die täglich im Stau stehen, ist eine weitere Brücke eine erhebliche Entlastung.“ Die Bundespolitiker setzen nun auf die Beteiligung der örtlichen  Politiker.  „Ein Ausgleich ist wichtig“, so Hartmann.

„Den  Menschen in Niederkassel muss gezeigt werden, dass auch sie von der neuen Brücke profitieren. Eine gemeinsame Bau- und Planungsgesellschaft unter Beteiligung der Kommunen ist ein guter Weg dafür.“ Marcus Kitz, CDU-Fraktionschef im Stadtrat von Niederkassel, meint: „Ob Brücke oder Tunnel oder wo genau die Trasse liegen könnte, kann ab Anfang 2017 im Verfahren geprüft werden.“ Auch er setzt darauf, dass die Politiker vor Ort mit in die Planungen einbezogen werden.  

„Ich gehe davon aus, dass parallel auch die Planungen für die zusätzliche Nutzung als Eisenbahnverbindung weiter intensiv verfolgt werden, damit die dringend notwendige Entlastung des Eisenbahnknotens Köln realisiert werden kann“, betont Landrat Sebastian Schuster.

„Weiterer Bedarf mit Planungsrecht“ bleibt die Einstufung  für die  Südtangente;  hochgestuft („vordringlicher Bedarf“) wurde die Umgehung  Uckerath.  „Dass wir als CDU es geschafft haben, die Ortsumgehung Uckerath in die höchste Planungsstufe zu bekommen, ist ein großer Erfolg“, sagt  Winkelmeier-Becker.

Die NRW-Regierung habe zudem die Ortsumgehung Much   aus dem Bundesverkehrswegeplan herausnehmen wollen. Winkelmeier-Becker:  „Auf Drängen von mir  und CDU-Vertretern aus Much direkt beim Ministerium gibt es nun aber die realistische Chance, dass diese dringend notwendige Umgehung des gefährlichen Nadelöhrs kommt.“

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