VerkehrPlanung für Rheinbrücke zwischen Niederkassel und Köln soll zügig beginnen

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Das Rheinufer bei Lülsdorf: Noch ist vom Wunschprojekt Brücke (oder Tunnel) nichts zu sehen.

Das Rheinufer bei Lülsdorf: Noch ist vom Wunschprojekt Brücke (oder Tunnel) nichts zu sehen.

Niederkassel – Die Hochstufung der geplanten Rheinbrücke zwischen Niederkassel und Köln-Godorf im Bundesverkehrswegeplan stößt in der Niederkasseler Kommunalpolitik auf ein positives Echo.

„Berlin hat die große Einmütigkeit in der Region honoriert. Das ist ein gutes Zeichen für die Region Bonn/Rhein-Sieg“, sagt Marcus Kitz, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion.

Am Freitag war bekanntgeworden, dass die Rheinquerung im Referenten-Entwurf des Bundesverkehrsministeriums für den Bundesverkehrswegeplan von „weiterer Bedarf mit Planungsrecht“ auf „vordringlicher Bedarf“ hochgestuft worden ist.

„Niederkassel als einzige direkt betroffene Kommune im Rhein-Sieg-Kreis muss jetzt seine Interessen deutlich artikulieren und ein Optimum an Lärmschutz und ökologischer Verträglichkeit durchsetzen“, sagt Kitz.

Ökologisch komplex

Die Niederkasseler Christdemokraten erwarten von der Landesregierung, dass sie „mit der jetzt möglichen Planung zügig beginnt“.

„Zunächst muss ein Linienbestimmungsverfahren begonnen werden, denn die genaue Trassierung einer Rheinquerung und ihrer landseitigen Anbindung sind rechtsrheinisch nicht einfach und ökologisch komplex“, erläutert Nico Pestel, der Vorsitzende des Planungsausschusses im Stadtrat.

In der Verantwortung sieht die CDU das Land auch bei der Planung einer Schienenverbindung über die Brücke. Diese hat nach Auffassung des Bundes nämlich keine überregionale Bedeutung und müsste deshalb vom Land finanziert werden.

Für Niederkassel ist eine Schienentrasse auf der Rheinbrücke bedeutsam, weil die Stadt darüber an das Kölner Stadtbahnnetz angebunden werden könnte.

Für das Lülsdorfer Evonik-Werk böte sie die Chance einer Bahn-Anbindung an die linksrheinischen Chemiestandorte in Wesseling, Köln-Godorf und Hürth-Kalscheuren.

Bürger einbeziehen

Als ein „wichtiges Signal für Niederkassel“ wertet auch die SPD die Nachricht aus Berlin. „Unsere Verkehrsprobleme werden nun aktiv vom Bund angegangen“, kommentiert der Niederkasseler Parteivorsitzende Matthias Großgarten.

Jetzt gelte es, die Planungen zügig voranzutreiben. „Wir wollen eine Akzeptanz für die Rheinbrücke in der Bürgerschaft erreichen, dies ist aber nur möglich, wenn wir die Bürgerinnen und Bürger intensiv in den Planungsprozess einbeziehen“, so Großgarten.

Fragen des Lärmschutzes

Vor allem bei den Fragen des Lärmschutzes müsse man den Anregungen und bedenken der Bürger Rechnung tragen.

Zudem müssten die Niederkasseler erkennen, dass das Millionenprojekt Vorteile für sie bringe.

„Die Niederkasseler müssen die sein, die von der Brücke profitieren, deswegen muss es eine eigene Autobahnauffahrt sowie eine Schienenanbindung für uns geben. Dafür werden wir uns einsetzen“, kündigte der SPD-Vorsitzende an.

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