Vermisster 20-Jähriger aus BonnPolizei sucht weiter nach Marius B.

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Bereitschaftspolizisten aus Gelsenkirchen bildeten zwei lange Ketten und durchsuchten das grüne Dickicht in den Siegauen.

  • Der 20 Jahre alte Marius B. aus Bonn-Küdinghoven wird seit dem vergangenen Samstag vermisst.
  • Rettungshunde aus dem Kreisgebiet wurden alarmiert, sie konnten auch keine neuen Spuren auftun.

Niederkassel/Troisdorf – Mit Klebeband hatten zahlreiche Beamte der Bereitschaftspolizei die Hosenbeine ihrer Einsatzoveralls an die Schuhe gewickelt.

So wollten sie sich vor Zecken schützen. Denn am  Mittwochmorgen durchkämmten sie die Siegauen zwischen der Mondorfer Fähre und der Nordbrücke in Bonn auf der Suche nach Marius B.. Der 20 Jahre alte Mann aus Bonn-Küdinghoven wird seit dem vergangenen Samstag vermisst. Er hatte gegen 22 Uhr  ein Junggesellenfest am Gladiolenweg in Niederkassel verlassen, seither fehlt jede Spur von ihm.

Zahlreiche Wasserläufe

In dem unwegsamen Gelände neben der Landstraße 269  gibt es zahlreiche kleine Wasserläufe. Durch dichtes Unterholz und Brennesselfelder mussten die Polizisten sich vorarbeiten, Insekten stiegen in Schwärmen auf. Mit Eisenstäben stießen die Beamten immer wieder vorsichtig in Richtung  Boden, um gegebenenfalls einen Körper finden zu können. Zwei Züge bildeten lange Ketten, die im geringen Abstand voneinander in das grüne Dickicht vordrangen.

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Am Mittag wurden sie ausgetauscht, durften ihre verschwitzten Klamotten wechseln. Kräfte aus Bonn und Köln ersetzten sie und suchten weiter in Richtung Bonn-Schwarzrheindorf in den Feldern sowie den Rheinauen.

Am Tag zuvor  hatten ebenfalls 150 Polizisten nach dem 20-Jährigen Ausschau gehalten, ohne Erfolg. Mantrailer, Hunde also, die die individuelle Fährte eines Menschen aufnehmen, hatten Teile des Weges, den er genommen hatte, aufnehmen können. Die Suche blieb ebenso erfolglos wie die per  Polizeihubschrauber und mit  Booten der Wasserschutzpolizei.

Maßnahmen in Richtung Bonn ausgeweitet

In der Nacht zu Mittwoch gab es einen neuen Hinweis. Zeugen hatten von einer Mulde berichtet, in einem Feld nahe der Festhalle, in der am Samstag gut 900 Menschen gefeiert hatten. Rettungshunde aus dem Kreisgebiet wurden alarmiert, sie konnten indes keine neuen Spuren auftun.

Am Morgen dann sammelten sich drei Züge der Bereitschaftspolizei aus Bielefeld, Gelsenkirchen und Wuppertal auf einem Parkplatz nahe der Fähre. Wegen des leichten Hochwassers war der Anleger in den Jachthafen zurückverlegt worden.  An der Rampe konnte daher die Technische Einsatzeinheit aus Köln ihre beiden motorisierten Schlauchboote in den Rhein schieben.

Sie sollten so weit möglich die Ufer von Rhein und Sieg von der Wasserseite aus absuchen. Fündig wurden sie genau so wenig wie die Wasserschutzpolizei am Dienstag. Die Maßnahmen waren am Mittwoch in Richtung Bonn ausgeweitet worden, nachdem Niederkassel bereits großflächig von Polizisten, Hunden, Freunden des Vermissten und befreundeten Junggesellenvereinen abgesucht worden war. Am Nachmittag kamen erneut Spürhunde zum Einsatz.

Die Polizei bittet weiterhin unter 0228/15 0 um Informationen zum Verbleib des  20-Jährigen. Er ist Teilnehmer von  berufsvorbereitenden Maßnahmen an einem Berufskolleg.

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