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Coffee to goSiegburger Tankstellen-Betreiber will Pappbecher verbannen

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Guido Geib (l.) mit dem Mehrwegbecher in orange, den Geschäftsführer Fabio Mundorf (r.) in seinen Filialen einführen will.

Guido Geib (l.) mit dem Mehrwegbecher in orange, den Geschäftsführer Fabio Mundorf (r.) in seinen Filialen einführen will.

Siegburg – Kaffee ist im Angebot einer Tankstelle der Gewinnbringer schlechthin: günstig, großer Ertrag. Geht aber damit auch ein Pappbecher über den Tresen, schrumpft der Erlös.

Daraus macht Fabio Mundorf, Geschäftsführer der Siegburger Tankstellenkette Mundorf Tank, keinen Hehl. „Und die Umwelt leidet auch noch unter dem ganzen Müll“, sagt der 25-Jährige, der seit Dienstag einen echten „Becherheld“ unter seinen Tankstellenbetreibern hat.

Der heißt Guido Geib, ist 51 Jahre alt, kommt aus Neunkirchen-Seelscheid und ist eigentlich bekennender Spülmuffel. Doch hatte der Unternehmer eine nunmehr preisgekrönte Idee: Er installierte im vergangenen Januar an seinen vier Mundorf-Stationen in Hennef, Lohmar, Troisdorf und Waldbröl ein Tauschsystem für Mehrweg-Becher: Wer dort einen Kaffee „to go“ – also für den Genuss unterwegs – kauft, gibt den benutzten Becher ab und erhält einen neuen – frisch gespült.

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Pilotprojekt mit 1800 Testbechern

Dieses Pilotprojekt mit 1800 Testbechern hat Geib den Titel „Becherheld“ und eine Urkunde der Deutschen Umwelthilfe gebracht. Übergeben wurde diese gestern zum ersten Mal. „Wir wollen Lösungswege belohnen“, so Projektmanagerin Stefanie Otterstein von der Deutschen Umwelthilfe. „Unsere politische Forderung ist, dass Einwegbecher aus Pappe künftig 20 Cent kosten.“

25 Mundorf-Stationen bestehen zwischen Köln und Bonn, bald soll es an nahezu allen Tankstellen den Bechertausch geben. 7500 Thermo-Transportbecher hat Fabio Mundorf bereits im knalligen Orange seiner Marke bestellt. „Den jeweils ersten Becher würden wir dem Kunden gern zu einem Preis zwischen sechs und acht Euro verkaufen“, sagt der Geschäftsführer. Dafür erhalte der Käufer aber nicht nur hochwertige Ware, „sondern auch die erste Füllung gratis“.

Mit fast 250 000 Pappbechern im Jahr rüstet das Unternehmen nach Angaben Mundorfs seine Filialen zurzeit aus – eine Zahl, die künftig der Vergangenheit angehören soll, zumal eine große Klientel nach dem Mehrweg verlangt: „Vor allem Taxifahrer fragen immer wieder, warum es den Mehrwegbecher erst ab jetzt gibt.“

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