Firma für DruckmittelMehrere Millionen Euro Schaden nach Großbrand in Troisdorf

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Flammen schlagen noch am späten Abend immer wieder hoch.

Troisdorf – Zu einem Großbrand bei einem Hersteller für Druckmittel und Farben am Junkersring rückten am Dienstagabend gegen 19.10 Uhr mehr als 200 Einsatzkräfte aus. Schon aus großer Entfernung war die dunkle Rauchsäule zu sehen.

Die zuerst eintreffenden Wehrleute sahen Flammen aus einem Fenster schlagen. Als sie in das Innere des Gebäudes kamen, war die große Produktionshalle bereits stark verraucht. Kurz darauf zündete das Feuer durch.

Der Junior-Geschäftsinhaber der Firma, Martin Huber, habe um sieben Uhr am Abend das Gebäude verlassen und das Zugangstor hinter sich zugeschlossen, dabei aber nichts bemerkt. Zehn Minuten später ging die erste Brandmeldung bei der Feuerwehr ein.

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Die Feuerwehr im Einsatz.

Farbtanks und -behälter explodierten, immer wieder waren Detonationen zu hören. Einsatzleiter Hartwig Vogt ließ an einer Brandwand, hinter der Chemikalien lagerten, eine Riegelstellung aufbauen und sie kühlen.

Zunächst eine, später  zwei Drehleitern sprühten Löschwasser auf das Dach. Die Flammen hatten die Dachhaut durchschlagen, schwarze Rauchwolken quollen aus dem Gebäude.

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Riesige Rauchwolken steigen aus dem Gebäude.

Vogt ließ weitere Kräfte aus Sankt Augustin und Siegburg sowie Lohmar nachalarmieren. Zahlreiche Messtrupps wurden entsandt, um zu prüfen, ob giftige Gase in der Luft waren. Sie konnten indes keine Überschreitung von Messwerten feststellen.

Gleichwohl wurde Sirenenalarm ausgelöst, um die Bevölkerung vor allem im westlichen Troisdorf zu warnen. Die Menschen wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und auch Klimaanlagen auszuschalten. Über Radio und die Warn-App „Nina“ wurden weitere Informationen gegeben.

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Stundenlang war die Feuerwehr im Einsatz.

Immer weitere Einheiten eilten nach Spich, der Junkersring war komplett gesperrt für die  vielen Fahrzeuge. Immer neue Atemschutzgeräteträger gingen an die Schläuche. Von allen Seiten kämpften Trupps gegen das Feuer. Noch zwei Stunden nach der Alarmierung war der helle Feuerschein in der Halle zu sehen. Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg richtete einen Stab im großen Einsatzleitwagen ein.

Hilfsorganisationen kamen zur Einsatzstelle, um die Wehrleute zu verpflegen. Bis in die Nacht hinein zogen sich die Löscharbeiten. Am späten Abend versuchten die Einsatzkräfte noch, den Brand mit Löschschaum von zwei Seiten einzudämmen. Zudem musste die Feuerwehr Wasser aus dem nahe gelegenen Rotter See abpumpen, um die Löscharbeiten fortführen zu können.

Um das mit den Farben kontaminierte Wasser abfangen zu können, ließen die Einsatzkräfte einen Teil des Kanals abschotten. Dort fließt es momentan hinein, um später gesäubert werden zu können.

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Die Lagerhalle der Firma für Druckmittel in Troisdorf steht lichterloh in Flammen.

Mit im Stab waren Führungskräfte des Technischen Hilfswerks, um zu unterstützen, falls ein Abriss nötig wäre. Früh vor Ort war auch die Kriminalpolizei, die bereits Gespräche mit dem Besitzer führen konnte.

Ursache für Brand in Troisdorf noch unklar

Die Kriegsdorfer Straße wurde in Richtung Junkersring gesperrt, um den nachrückenden Feuerwehren freie Fahrt zu ermöglichen. Noch um 21.20 Uhr wurden weitere Einheiten aus Siegburg nach Troisdorf gerufen, um bei den Löscharbeiten zu helfen.  Die Brandursache ist noch völlig unklar, der Schaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

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