Troisdorf„Splitterschutzanlage“ aus dem Zweiten Weltkrieg ist jetzt ein Denkmal

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Die Splitterschutzanlage wurde in die Denkmalliste aufgenommen, Holger Fettke (links) und Rudolf Eich sind zufrieden.

Die Splitterschutzanlage wurde in die Denkmalliste aufgenommen, Holger Fettke (links) und Rudolf Eich sind zufrieden.

Troisdorf – Unscheinbar wirkt der rundlich gewölbte Betonbau an der Kasinostraße, doch er weist auf ein schreckliches Kapitel der Stadtgeschichte hin: 16 Meter lang und sechs Meter breit ist die „Splitterschutzanlage“ aus dem Zweiten Weltkrieg, die weit in die Erde hinein gebaut wurde, um Schutz vor den Bomben der Alliierten zu bieten.

In Nordrhein-Westfalen gibt es laut Stadtverwaltung nur noch wenige Anlagen dieser Art. Sie wurden auch als Deckungsgräben bezeichnet und boten weniger Schutz als massiv gebaute Bunker.

Der Bau an der Kasinostraße wurde jetzt als Bodendenkmal in die Denkmalliste der Stadt eingetragen, ebenso wie ein Hochkreuz auf dem Oberlarer Friedhof.

Ort der Erinnerung

Nach Darstellung der Stadtverwaltung handelt es sich bei der Luftschutzanlage um ein „Zeitzeugnis“, einen „Erinnerungsort der jüngeren Zeitgeschichte zur Mahnung und zum Gedenken an zivile und militärische Opfer des Zweiten Weltkriegs“.

Lüftungsschächte, Beschriftungen und Stromanschlüsse des Baus, der für 50 schutzsuchende Menschen geplant worden war, seien noch vorhanden. Nach dem Krieg sei die Anlage über Jahrzehnte vergessen worden und zugewachsen.

Der Eingang ist laut dem ehrenamtlichen Denkmalpfleger Holger Fettke zugeschüttet worden, sodass der Schutzraum nicht betreten werden kann. Anwohner haben sich zu einer „Nachbarschaftsinitiative Bunkergrundstück“ zusammengeschlossen, die das Areal zu einem kleinen Park umgestalten und pflegen will.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Hochkreuz auf dem Oberlarer Friedhof an der Magdalenenstraße in Troisdorf errichtet, das jetzt ebenfalls in die Denkmalliste aufgenommen wurde.

Aus Sandstein geschlagen, trägt es die Aufschrift „Ich bin die Auferstehung und das Leben, Johannes 11, 25“. Der Friedhof selbst wurde im Jahr 1862 angelegt.

Zum Anbringen der Plakette, die das Kreuz als Denkmal ausweist, trafen sich der katholische Pastoralreferent Joachim Bourauel, der Oberlarer Ortsvorsteher Alfons Weißenfels und der evangelische Pfarrer Ulrich Pollheim vor Ort.

Informationen über Denkmale und deren Pflege gibt es in der Stadtverwaltung bei Annemie Knebel, 02241/90 04 66 und per E-Mail.

knebela@troisdorf.de

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