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Sparkasse Köln/BonnRolf Bietmann bestätigt Beratervertrag

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Der Umbau der Messehallen ist fast abgeschlossen - hier eine Aufnhame aus dem Sommer 2008. (Bild: Hennes)

Der Umbau der Messehallen ist fast abgeschlossen - hier eine Aufnhame aus dem Sommer 2008. (Bild: Hennes)

Innenstadt – Die Sparkasse Köln-Bonn hat einen millionenschweren Beratervertrag mit dem ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Rolf Bietmann bestätigt. „Zwischen Herrn Prof. Rolf Bietmann und der Sparkasse hat es in den Jahren 2006 und 2007 einen Vertrag über anwaltliche und kommunikative Dienstleistungen gegeben“, sagte Sparkassen-Sprecher Norbert Minwegen am Dienstag. Damit reagierte das Geldinstitut auf einen Bericht im „Kölner Stadt-Anzeiger“. Bietmann äußerte sich ebenfalls zu dem Vorgang: „Ich war operativ für die Sparkasse tätig.“

Der CDU-Politiker war bis 2004 Vorsitzender des Verwaltungsrates. Der im Dezember 2005 abgeschlossene Beratervertrag hat innerhalb der Sparkasse Fragen aufgeworfen. Denn in einem „unverbindlichen Vorabexemplar“ hatten Wirtschaftsprüfer von Pricewaterhouse Coopers (PwC) festgestellt, sie hätten in den eingesehenen Dokumenten „keine Belege für Beratungsleistungen“ gefunden.

Arbeit für Messehallen-Projekt

Dem Vertrag zufolge sollte Bietmann zunächst im Zusammenhang mit dem Umbau der früheren Messehallen für RTL für die Sparkasse tätig werden. Das monatliche Honorar wurde bei einer Laufzeit von vier Jahren auf 25 000 Euro festgesetzt. Im November 2006 wurde das Aufgabengebiet dann auf allgemeine „anwaltliche und kommunikative Dienstleistungen“ erweitert. Zum Jahresende 2007 wurde der Vertrag dann vorzeitig aufgehoben. Im Zusammenhang mit dem Beschluss des Versicherungskonzerns Talanx, neben RTL in das Deutzer Bürogebäude zu ziehen, soll Bietmann noch eine Erfolgsprovision von 300 000 Euro erhalten haben. Insgesamt habe die Sparkasse 900 000 Euro gezahlt.

In dem Vertragszeitraum, so Minwegen, „wurden umfangreiche und thematisch unabhängige Leistungen für die Sparkasse Köln-Bonn in den Städten Köln, Bonn, Düsseldorf und Berlin erbracht und zum Erfolg geführt.“ Es gebe „über die Leistungen entsprechende Unterlagen“.

Bietmann beschreibt seine Leistung so: „Bei der Vermietung der Rheinhallen, bei der Landesbank Berlin, bei verschiedenen Fragestellungen von Ansiedlungen in Köln und bei diversen anderen Themen war ich operativ auf Wunsch der Sparkasse für diese tätig, und ich denke sehr erfolgreich.“ Er sei „furchtbar verärgert“, dass er von niemandem über den PwC-Bericht informiert worden sei; zumal ihm Ende 2007 alle Vorstände in einem Brief ausdrücklich gedankt hätten - „für die Erfolge, die ich erzielt habe mit meinem Netzwerk“.

Am Dienstagabend wollte sich der Verwaltungsrat mit dem Prüfbericht befassen. Nicht nur für das interne Kontrollgremium ist der Beratervertrag von Interesse: „Die Staatsanwaltschaft wird den abschließenden Bericht bekommen“, sagte deren Sprecher Günther Feld. „Wir werden den Vorgang prüfen.“

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