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Interview mit Toni Polster„Für den 1. FC Köln ist im Derby Vorsicht geboten“

Lesezeit 2 Minuten
Kennen sich aus ihrer aktiven Zeit: FC-Trainer Peter Stöger (l.) und der frühere Stürmer Toni Polster.

Kennen sich aus ihrer aktiven Zeit: FC-Trainer Peter Stöger (l.) und der frühere Stürmer Toni Polster.

Herr Polster, Sie waren Stürmer für den 1. FC Köln und Mönchengladbach. Wo haben Sie die Derbys mehr genossen?

Toni Polster (51): Das Fußballspielen hat mir in Köln mehr Spaß gemacht, das war eine tolle Zeit. Aber die Borussia hat mir die Chance gegeben, nach der aktiven Karriere im Fußball zu bleiben und die Mechanismen kennenzulernen. Ich bin deshalb beiden Vereinen sehr verbunden.

War die Stimmung in der Woche vor den Derbys außergewöhnlich?

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Polster: Ja, wir haben uns damals sehr auf die Derbys gefreut. Es war immer besondere Stimmung, ausverkauftes Haus, tolle Duelle. Für solche Spiele lebt man als Fußballprofi.

Auch später noch, als Sie nach Ihrem Wechsel vom FC zur Borussia mitunter angefeindet wurden?

Polster: Es war halt so. Mir ist es so erschienen, dass sich niemand für meine Version interessiert hat. Ich bin als 34-Jähriger verkauft worden. Ich bin nur gegangen, weil sich beim FC plötzlich niemand erinnern konnte, dass ursprünglich auch nach meiner Karriere mit mir geplant wurde. Es war immer die Rede davon, dass ich nach der aktiven Karriere im Klub bleiben sollte. Unter diesen Umständen wäre ich mit in die Zweite Liga gegangen. Aber so musste ich das Angebot von Gladbach annehmen, weil ich dadurch auch nach der Laufbahn abgesichert war.

Was meinen Sie – wer gewinnt das Duell am Samstag?

Polster: Gladbach ist schlecht gestartet und hat den Nachteil, eine weite Reise nach Sevilla in den Knochen zu haben. Ich denke, Lucien Favre wird deshalb rotieren. Für den FC ist aber Vorsicht geboten, denn verwundete Tiere sind besonders gefährlich. Gerade in Derbys ist es oft so, dass der Außenseiter an diesem Tag die Nase vorn hat, weil er mit einer Hopp-oder-Top-Stimmung kommt. Gladbach wird um jeden Preis versuchen, die negativen Erlebnisse durch einen Sieg im Derby vergessen zu machen. Es wird eine spannende Sache.

Was sagen Sie als ehemaliger Torjäger zur bisherigen Leistung von Anthony Modeste? Er hat in dieser Saison ja schon viermal für den FC getroffen.

Polster: Anthony Modeste hat das als Nachfolger von Ujah sehr gut gemacht. Er hat keinesfalls enttäuscht und hat das Potenzial, noch besser zu werden. Er hat sich sehr schnell eingefügt, das ist sehr positiv für den FC.

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