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1. FC KölnDer gescheiterte Plan

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PIC FC-Training RD Frühling

Gute Laune beim Training des 1. FC Köln am Dienstagmorgen.

Köln – Peter Stöger hatte vor einer Woche einen Plan: Er wollte die Länderspielpause nutzen, um zuvor angeschlagene oder verletzte Spieler wieder näher an die Mannschaft heran zu führen. Spätestens seit Dienstagmorgen muss man konstatieren: Der Plan, der wohl eher einer der Hoffnung war, ist leider gescheitert. Dafür sind neue Sorgen da. Und das vor der Englischen Woche mit drei Bundesligaspielen innerhalb von acht Tagen.

Die (vorerst) letzte bittere Nachricht wurde am Dienstagmorgen verkündet. Während die Teamkollegen bereits auf dem Platz trainierten, kam Yuya Osako um 10.40 Uhr zu Behandlung ans Geißbockheim. Nach einer Untersuchung in der Mediaparkklinik stand fest: Der Offensivspieler zog sich im WM-Qualifikationsspieler seiner Japaner in den Vereinigten Arabischen Emiraten (2:0) entgegen erster Vermutungen eine Kapselverletzung im linken Knie zu. Der 26-Jährige wird nicht beim Hamburger SV (1. April), nicht gegen Frankfurt (4. April) und auch nicht im Derby gegen Gladbach (8. April) zur Verfügung stehen.

Yuya Osako hatte einen Lauf

Das ist besonders bitter für Stöger und seinen FC. Denn Osako hatte gerade einen Lauf, erzielte alleine in der Rückrunde vier Tore und bereitete vier vor. Für Torjäger Anthony Modeste wurde der wendige, kreative Japaner immer mehr zum kongenialen Spielpartner. „Sein Ausfall ist natürlich schade, weil er richtig gut drauf war. Wir haben Jungs, die die Position gut ausfüllen konnten. Aber es wird eine andere Ausrichtung sein“, sagte Stöger. Auch Mittelfeldspieler Marco Höger wird den Japaner vermissen. „Yuya war in Top-Form. Sein Fehlen ist schmerzhaft, da er ein Verbindungsspieler zwischen Mittelfeld und Angriff ist und das sehr gut gemacht hat. Die Verletzungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison.“

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Denn Stöger muss längst nicht nur auf Osako verzichten. Matthias Lehmann sah beim 4:2-Sieg gegen Hertha BSC die fünfte Gelbe Karte und ist nun gesperrt. „Matze hat dem Team Stabilität gegeben“, unterstrich Stöger die Wichtigkeit seines Kapitäns. Aber auch mit dem offensiven Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt (fast sicher) und Stürmer Artjoms Rudnevs (sicher) kann der Coach vorerst nicht planen.

Auch Artjoms Rudnevs wird ausfallen

Der Lette musste sich einer Operation der Nasennebenhöhlen unterziehen. „Er ist auf dem Weg der Besserung, aber er ist für die nächsten Spiele kein Thema“, erklärte Stöger. Dies trifft wohl auch auf Bittencourt zu. Der Saison-Pechvogel war im Testspiel in Bergisch Gladbach mit Muskelproblemen ausgewechselt worden. Untersuchungen ergaben zwar keine strukturelle Schädigung der Muskulatur, aber für Hamburg wird es für den 23-Jährigen kaum reichen. Das ist eher nicht zu erwarten“, bestätigte der Trainer, der erneut seine Elf verändern muss. Milos Jojic, Christian Clemens und Simon Zoller dürften in der Startelf bleiben, Höger wird in diese nach seiner Verschnaufpause zurückkehren. Mittelfeldspieler Salih Özcan könnte wieder eine Option sein.

Die Qual der Wahl beim Personal hat Stöger wahrlich nicht mehr. Am Dienstagnachmittag schenkte der Österreicher aus Vorsicht sogar Modeste eine Trainingspause.

„Die Englische Woche tut uns jetzt natürlich keinen Gefallen. Aber wir schütteln uns und werden mit unseren Jungs ein gutes Team auf die Beine stellen“, sagte Stöger, der in dieser Saison schon so viele verletzte Spieler hatte, mit seinem Team aber auf Platz sechs der Tabelle steht. Und es gab ja auch ein schönes Ereignis in der Länderspielpause: Den Mitarbeiter-Ausflug in Stögers Heimatstadt Wien. Der Trainer hatte eingeladen. „Da hatten wir Sonne und in Köln jetzt auch.“ Stöger will gegen Ende der Saison auch nicht mehr mit der Jammerei anfangen.

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