Angstgegner AugsburgTrainer Stöger stehen am Samstag fast alle Spieler zur Verfügung

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Bittencourt (v.l.), Modeste und Höger absolvierten am Dienstag noch individuelles Training.

Bittencourt (v.l.), Modeste und Höger absolvierten am Dienstag noch individuelles Training.

Köln – Der Wiener mit dem Schmäh und dem trockenen Humor kann auch mal weniger gut gelaunt sein. Und dies selbst am Tag seines Geburtstags. Peter Stöger, dem in Köln schon so oft die Sympathien zugeflogen sind, gab sich am Dienstag zwar professionell, war aber nicht wirklich ein Ausbund an Fröhlichkeit. Kein Peter lustig.

Sein 51. Geburtstag? „Nichts Besonderes. Es wird ruhig, nett.“ Schmerzt ihn noch die 2:3-Niederlage im Derby gegen Gladbach? „Die ist kein Thema mehr.“ Am Montag habe er mit der Mannschaft das Spiel aufgearbeitet. Der Gegner sei besser gewesen, sein Team habe keine idealen Lösungen gefunden, das habe man zur Kenntnis zu nehmen. Und was sagt er zum  kommenden (Angst-) Gegner Augsburg, gegen den sich  der FC immer  schwer getan hat? „Für eine Mannschaft, die in den Europapokal will, gibt es keinen Gegner, gegen den man sich schwertut“, so Stöger. War natürlich nicht ernst, sondern süffisant gemeint.

Ostersamstag gegen den FC Augsburg

Aber acht Punkte aus den vergangenen neun Kölner Partien sind sicherlich auch nicht mehr das, was sich Stöger vorgestellt hat. Das Rennen um Europa, das der FC natürlich niemals offiziell ausgerufen hat, spitzt sich zu. Ostersamstag geht’s in die Fuggerstadt. 0:0, 0:0, 0:1, 0:0, 1:2, 1:2 – das waren zuletzt die Ergebnisse aus Kölner Sicht. Gegen Augsburg ließ der FC nie die Puppen tanzen, bekam aber auch nicht viel auf die Kiste.  

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Die Partien waren meistens öde. Im Schlummerland gegen Lummerland. Schön anzusehen war es auch nicht, als Augsburgs Torwart Marwin Hitz 2015 beim 1:0-Sieg in Köln vor dem Strafstoß von Modeste den Elfmeterpunkt malträtiert hatte. Ein Aufreger war das allerdings allemal. Aktuell hat Augsburg große Sorgen und würde die der Kölner wohl mit Kusshand nehmen. Der FCA kassierte in den letzten neun Partien sechs Pleiten und holte nur einen Sieg (2:1 in Darmstadt).

Folge: Absturz auf Platz 16. Die Schwaben haben nur noch einen Punkt Vorsprung vor den Untoten aus Ingolstadt. Trainer Manuel Baum steht mit dem Rücken zur Wand, sein Klub hält nach einem Krisentreffen am Montag aber an ihm fest – noch. „Man kann davon ausgehen, dass von Augsburg Abstiegskampf pur zu erwarten ist. Augsburg spielt sowieso körperbetonten Fußball, das wird Samstag bestimmt nicht weniger“, sagt Stöger und erwartet einen „echten Fight. Da gibt ’s dann zwei Möglichkeiten: Entweder körperlich richtig dagegenhalten oder spielerische Lösungen finden.“

Zurück zu alter Stärke?

Für spielerische Lösungen hat Stöger jetzt wieder mehr Spieler zur Auswahl. Um den robusten Star Anthony Modeste, der mit Marco Höger und  Leonardo Bittencourt am Dienstag individuell trainierte, muss man sich ohnehin keine Sorgen machen. Alle drei sollen Donnerstag wieder vollständig dabei und auch Yuya Osako einen Schritt weiter sein. Bis auf zwei Spieler (Risse, Guirassy) wird Stöger seinen Kader – Stand jetzt – wieder vollständig beisammen haben.

Torhüter Timo Horn: „Am Anfang der Saison haben wir gesehen, wozu wir in der Lage sind, wenn alle fit sind. Darum freut es mich, wenn wir wieder in alter Stärke auftreten können.“ Noch besser wäre es, wenn der FC auch zu alter Stärke zurückfindet. Und in dem Fall wäre sicherlich auch Stöger wieder Peter lustig.

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