DFB-PokalAls im Finale Köln gegen Köln spielte

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Der damalige Torhüter und heutige FC-Vize Toni Schumacher (Mitte mit Pokal) und Torschütze Pierre Littbarski (links neben Schumacher) feiern mit ihrer Mannschaft den DFB-Pokalsieg im Jahr 1983.

Köln – Rekordverdächtige 60.000 Menschen drängten am 11. Juni 1983 ins Müngersdorfer Stadion – und waren dabei, als in Köln Fußballgeschichte geschrieben wurde: Noch bis heute ist es das einzige Mal gewesen, dass zwei Fußballklubs aus derselben Stadt das Finale im DFB-Pokal bestritten. Da der Deutsche Fußball-Bund zudem erst später das Berliner Olympiastadion als feste Finalstätte für den Wettbewerb installierte, sorgten die Funktionäre sogar dafür, dass es für den FC ein Heimspiel wurde.

Einmalige Konstellation

Eine einmalige Konstellation, die natürlich auch in einem Rückblick anlässlich des 70. Geburtstages des Landes Nordrhein-Westfalen nicht fehlen darf. Das Pokalfinale von 1983 wird dementsprechend auch in der neuen TV-Folge der WDR-Serie „Unser Land“ (Freitag, 20.15 Uhr) gewürdigt. Bereits jetzt hat die Kölner Produktionsfirma Broadview TV ein kleines Video dazu ins Netz gestellt.

FC gegen Fortuna, Erstligist gegen Zweitligist, ehemaliger deutscher Meister gegen „dat Vereinche“ (Zitat Jean Löring). Die Vorzeichen sprachen seinerzeit zwar klar für das Team vom Geißbockheim mit seinen Stars Toni Schumacher und Pierre Littbarski sowie den niederländischen Trainer Rinus Michels – doch der Klub aus der Südtstadt machte seinem großen Nachbarn das Leben außerordentlich schwer.

Die Fortuna erspielte sich insbesondere in der ersten Hälfte einige Chancen, konnte jedoch keine davon verwerten. Die FC-Fans bedachten ihre Spieler daraufhin zunehmend mit Pfiffen. Erst in der 68. Minute gelang Pierre Littbarski der für den Favoriten erlösenden – wenn auch unverdienten – Siegtreffer zum 1:0.

Pokal für den FC, Sympathien für Fortuna

Den Pokal hatte der FC derzeit gewonnen, die Sympathien der Kölner galten an diesem Tag jedoch dem Südstadt-Klub: Bei der Siegerehrung und während des Rathausempfangs wurden sie lauter gefeiert als ihre Besieger.

Zu einem erneuten Kölner Derby wird es im Finale dieser Pokalsaison nicht mehr kommen. Zwar hat der FC souverän die zweite Runde erreicht (7:0 gegen BFC Preußen). Der zweite Kölner Teilnehmer, die Viktoria, schied jedoch unglücklich und knapp im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Nürnberg aus –  und die Fortuna war gar nicht dabei.

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