Europapokal als ZielEine komfortable Situation für FC-Keeper Timo Horn

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1. FC Köln-Keeper Timo Horn

Köln – Seit zwei Bundesligaspielen steht Timo Horn (23) nach seiner langen Verletzungspause wieder zwischen den Pfosten des 1. FC Köln. Die Ausbeute seiner Mannschaft war dabei mit vier Punkten zufriedenstellend bis gut. Aber Horn ärgern die vier Gegentore aus den Spielen in Ingolstadt (2:2) und gegen Hertha BSC (4:2). „Auch für mich ist es ungewohnt, in zwei Spielen viermal hinter sich greifen zu müssen, da wir gerade defensiv immer stark gespielt haben“, sagte Horn nach dem Training am Mittwoch und fordert: „Wir gehören zwar immer noch zu den defensiv besten Teams der Liga, aber wir müssen uns da wieder verbessern.“ Am besten schon zum Auftakt der Englischen Woche am Samstag beim Hamburger SV, der gerade zu Hause nicht zimperlich zu Werke geht.

Gewinnt der FC an der Elbe und schafft die Revanche für das Aus im Achtelfinale im DFB-Pokal (0:2), hat die Mannschaft von Trainer Peter Stöger bereits nach dem 26. Spieltag 40 Punkte auf dem Konto. „Diese Marke möglichst schnell zu knacken, das war vor der Saison unser Ziel. Es wäre sensationell, das schon jetzt zu schaffen“, sagt Horn eher vorsichtig. Der Keeper des Tabellen-Sechsten weiß, dass das Verletzungspech der Gefährte des FC bleibt. Mit Yuya Osako fällt erneut ein wichtiger Spieler für mindestens drei Partien aus. Und Horn registriert, dass es in der Liga eng zugeht. Man solle „das Fell des Bären nicht verteilen, bevor es erlegt ist“, warnte jüngst Manager Jörg Schmadtke.

Das Ziel ist Europapokal

Aber dann erhöht Horn das Tempo – verbal. Denn das persönliche Ziel des Torhüters ist klar: Der gebürtige Kölner will in der kommenden Saison im Europapokal spielen – am liebsten mit dem FC. Es sei „gelogen“, wenn man den sechsten oder siebten Platz jetzt nicht behaupten wolle, sagt Horn: „Wir haben den Ehrgeiz, den jetzigen Platz zu halten und den Mut, das auszusprechen.“ Er wisse zwar nicht genau, wie das seine Teamkollegen formuliert haben. „Ich habe aber schon den Anspruch den Platz zu verteidigen. Das Selbstbewusstsein muss man haben, so muss man auch in die Spiele gehen – sonst lässt man Punkte liegen.“

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Die schwierigen Zeiten nach der Meniskus-Operation hat Horn hinter sich gelassen. Die Sicherheit auf dem Platz spürt er wieder. Vertraglich gesehen befindet sich der Torhüter in einer komfortablen Situation. Sein Kontrakt läuft noch bis zum 30. Juni 2019. Die Verantwortlichen um Manager Schmadtke wollen mit dem Eigengewächs am liebsten sofort verlängern und ihm die Ausstiegsklausel abkaufen. Die soll Horn auch in diesem Jahr bis zum 31. Mai einen Wechsel für rund neun Millionen Euro Ablöse ermöglichen – nur neun Millionen.

Wechsel nur zu einem Spitzenklub

Horns Management will sich auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zu diesen Themen nicht äußern. Noch nicht. Denn der Keeper und sein Kölner Berater Volker Struth wollen noch abwarten. Die Saison endet am 20. Mai, wahrscheinlich entscheidet sich für den FC schon vorher, ob die Reise in der kommenden Spielzeit nach Europa geht. Und es ist gut möglich, dass bis dahin ein Top-Verein beim hoch talentierten Torhüter Ernst macht. Denn sollte Horn den FC tatsächlich früher oder später verlassen, dann nur zu einem absoluten Spitzenklub.

Zugute kommt dem Torhüter, dass ihn die Trainer der A-Nationalmannschaft mehr denn je auf dem Radar haben. „Timo ist ein hochinteressanter Torhüter“, hat Torwarttrainer Andy Köpke neulich gesagt. Ein Torhüter offenbar, der für den Confederations Cup vom 17. Juni an in Russland infrage kommt. Bayern-Keeper Manuel Neuer erwägt eine Pause, Leverkusens Bernd Leno und Barcelonas Marc-André ter Stegen wollen und dürften zum Aufgebot zählen. Der dritte Platz wird wohl an Kevin Trapp (26, Paris) oder Horn vergeben. Vielleicht spielt der Kölner also schon im Sommer international. Bevor er dann auch im Europapokal sein Können zeigen darf. Womöglich mit dem FC.

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