Kommentar zum 1. FC KölnDer 20. Mai 2017 – Datum einer Zeitenwende

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1. FC Köln Platzsturm Mainz 05

Nach Abpfiff stürmten die Fans vor Glück das Spielfeld.

Es war immer dieselbe Frage, die in jedem Gespräch über den 1. FC Köln in den vergangenen Tagen gestellt wurde: Wo warst Du damals? Damals, als der FC zum bisher letzten Mal europäisch spielte? Und nun ist am Samstag nach 25 Jahren ohne europäische Präsenz ein neuer Punkt für die großen Erinnerungen, für große Geschichten hinzugekommen.

Dieser 20. Mai 2017 ist natürlich mehr als das Datum, an dem der FC zurück ins so genannte internationale Geschäft zurückkehrte, soweit damit schnöde Einnahmen aus Uefa-Quellen bezeichnet werden. Dieser Tag steht vielmehr für das nächste Kapitel der Wiederauferstehung des Klubs, der vor fünf Jahren am Boden lag und ausgezählt zu werden drohte. Und der nun so glänzend dasteht, wie es einem Verein selten gegönnt ist. 

Fans haben lange gelitten

Die souverän aufgeführte Kunst des Erfolghabens der ganz Großen, eines FC Bayern zum Beispiel, ist beeindruckend. Aber von unten zu den Sternen durchzustarten, ist eben das größere Gefühl. Leider muss man unten gewesen sein, um es erleben zu können. Die Menschen, die am Samstag in Müngersdorf weinten oder schrien vor Glück, die sprachlos und zitternd ein Stückchen Zurück-in-Europa-Rasen streichelten wie einen lieben Menschen, haben lange gelitten. Nun sind sie vom FC mitgenommen worden auf seine Comeback-Reise, die nach 20 Jahren Irrfahrt und fünf Jahren kontinuierlicher, besonnener Arbeit ein großes Ziel erreicht hat.

1. FC Köln Europa League Hennes

Hennes ist nun auch ein Europäer. (Symbolbild)

Der FC kann stolz auf seine sportliche Leistung sein. Noch wichtiger ist, dass er die Menschen, die ihm folgen, stolz und glücklich gemacht hat. Der Klub hat allen, die ihn ins Herz geschlossen haben und ihn dort nie mehr wegbekommen, einen neuen Tag geschenkt. Einen, der von nun an als Datum einer Zeitenwende erinnerungswürdig ist. Wo warst Du am 20. Mai 2017? 

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