Kommentar zum 1. FC KölnDurch den Haupteingang nach Europa

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PIC Stöger FC Kreis

Trainer Peter Stöger spricht nach Spielschluss mit seinen Spielern.

Peter Stöger hatte nicht ins Risiko gehen wollen, nicht in einem Pokal-Achtelfinale, nicht für die kleine Chance auf das erste Endspiel in Berlin seit 26 Jahren. Als der Österreicher seine Mannschaft für die Partie in Hamburg zusammenstellte, hatte er die Bundesliga vor Augen. Das wichtige Spiel am Sonntag in Freiburg; die brillante Situation, in der die Kölner sich befinden. All die Arbeit. Der 1. FC Köln hat in dieser Saison eine Menge erreicht, viel investiert in die Chance, die Liga in diesem Jahr auf einem Platz abschließen zu können, der die Teilnahme am internationalen Geschäft bedeutet.

Der Pokal als kürzester Weg nach Europa war in den vergangenen Jahren ein beliebtes leeres Versprechen, eine klassische Durchhalteparole: Wenn wir uns schon nicht auf regulärem Weg für Europa qualifizieren, dann eben durch die Hintertür – selbst wenn es nicht verdient und der Verein längst nicht dafür bereit wäre. Man mag gar nicht darüber nachdenken, in was für Katastrophen verfrühte europäische Kampagnen für den FC gemündet wären.

Kein Kader für englische Wochen

Denn der 1. FC Köln hat sogar in diesen Tagen noch keinen Kader für englische Wochen. Marco Höger ist nach seinem Kreuzbandriss gerade erst wieder der Mittelfeldspieler, als der er einst zum FC Schalke wechselte, um dort in der Champions League zu spielen. Christian Clemens und Leonardo Bittencourt waren zuletzt monatelang außer Gefecht. Sie in eine Schlacht wie die von Hamburg zu werfen, wäre fahrlässig gewesen. Der Wochenrhthmus ist Forderung genug für sie.

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Der Schleichweg durch die Hintertür nach Europa ist damit geschlossen. Aber dem 1. FC Köln bleibt die Möglichkeit, einfach den Haupteingang zu nehmen. Und das ist die gute Nachricht nach einem trüben Abend in Hamburg.

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