Kommentar zum FC-TransferVertrauen als Währung – Subotic ging es nicht ums Geld

Lesezeit 2 Minuten
Subotic1

Neven Subotic

Selbstverständlich kommt kein Fußballprofi nach Köln, weil die Stadt so hübsch am Fluss gelegen und das Stadion immer voll ist. Profis spielen für Geld und deswegen in der Regel dort, wo es am meisten davon zu verdienen gibt. Daran ist nichts Schlechtes. Doch gibt es bei der Ansprache neuen Personals Faktoren jenseits der nackten Summen.

Und beim 1. FC Köln dieser Zeit scheinen solche Faktoren eine ungewöhnlich wichtige Rolle zu spielen. Selbstverständlich wird Peter Stöger keinen internationalen Star einfach herbeireden können. Aber die Art der Verpflichtung des zweimaligen Deutschen Meisters Neven Subotic ist ein bemerkenswerter Vorgang.

Neven Subotic sagt etwas – und setzt alles exakt um

Was Subotic am Donnerstag bei seiner Präsentation beschrieb, war folgender Ablauf: Ein Trainer spricht mit einem ihm bis dahin nicht persönlich bekannten Spieler. Stellt sich vor, beschreibt seine Vorstellungen vom Fußball und vom Miteinander. Und obwohl man nicht zueinander findet, gehen dem Spieler die Worte nicht aus dem Kopf. Er verfolgt die Geschicke des Vereins weiter und bemerkt irgendwann: Alles, was dieser Mann mir erzählt hat, hat er exakt so umgesetzt.

In diesem Moment ist es Neven Subotic nicht mehr nur ums Geld gegangen. Er hat sich für den 1. FC Köln entschieden, weil er in einer Situation steckte, in der er Vertrauen brauchte und bei Peter Stöger fand. Vertrauen mag im Profifußball keine Währung sein, mit der man eine Mannschaft bezahlen kann. Aber eine, die den Unterschied ausmachen kann.

KStA abonnieren