NachwuchshoffnungenDiese FC-Talente müssen Sie kennen

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Lukas Klünter

Köln – Marcel Hartel hat den Sprung in die Bundesliga-Mannschaft geschafft und vor wenigen Tagen seinen ersten Profivertrag beim 1. FC Köln unterschrieben. Damit ist er nicht der einzige: Mit Timo Horn, Yannick Gerhardt und Jonas Hector sind drei Spieler aus dem Nachwuchs des FC zu Leistungsträgern bei den Profis geworden. Wir stellen einige Talente vor, die den Schritt nach oben ebenfalls schaffen können.

Lukas Klünter (19)

Der in Erftstadt aufgewachsene Verteidiger feierte beim 1:1 in Hoffenheim ja schon sein Bundesliga-Debüt, als Trainer Peter Stöger ihn in der 76. Minute einwechselte und Klünter damit unter anderem dem polnischen Nationalspieler Pawel Olkowski vorzog.

Dem Debütanten wird jedoch eine durchwachsene Premiere in Erinnerung bleiben – er war bekanntlich in jene Szene verwickelt, die eine Fair-Play-Debatte auslöste: Während eines Konters stürmte Klünter in die gegnerische Hälfte, geriet in einen Zweikampf mit Eduardo Vargas, der durchaus als Foul des Hoffenheimer Stürmers hätte gewertet werden können, und blieb mit Schmerzen im Oberschenkel liegen. Die TSG konterte über Andrej Kramaric, dessen Schuss FC-Keeper Timo Horn parierte, doch Kevin Volland staubte artistisch ab. Der Ausgleichstreffer.

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Auf seinen zweiten Einsatz wartet Klünter seitdem – aber keine Frage: Beim FC setzen sie perspektivisch auf ihn. Trainer Stöger ist voll des Lobes über den pfeilschnellen Abwehrspieler, der sowohl rechts als auch im Zentrum verteidigen kann und fester Bestandteil im Kader der deutschen U-20-Nationalmannschaft ist.

Im technischen Bereich habe Klünter, der stets mit den Profis trainiert, noch Verbesserungspotenzial, sagen sie beim FC. Aber niemand zweifelt daran, dass er, der erst 2014 vom Bonner SC nach Köln wechselte, auch in dieser Hinsicht einen Schritt nach vorn machen wird.

Salih Özcan (18)

Der junge Mann, der bekannt wurde, als er dabei half, einem Jungen, der von einer KVB-Bahn erfasst wurde, das Leben zu retten, gehört zu den größten Talenten im FC-Nachwuchs. Özcan, der 1998 geboren ist, trainiert regelmäßig mit den Profis – dabei darf er sogar noch im Jugendbereich spielen.

Im September gelang ihm ein Tor bei einem Testspiel für die Profis gegen eine Rhein-Erft-Auswahl. „Wir haben den einen oder anderen auf der Liste, bei denen das Sinn macht, ihn regelmäßig bei uns im Training zu haben. Er ist einer davon“, sagte Peter Stöger im Januar über Özcan.

Özcan ist deutscher Junioren-Nationalspieler – im vergangenen Sommer verlor er mit der U17 des DFB das EM-Finale gegen Frankreich. Im Herbst überzeugte Özcan dann bei der WM in Chile unter anderem mit vier Torvorlagen beim 4:1-Sieg gegen Australien.

In der B-Junioren-Bundesliga gelangen dem zentralen Mittelfeldspieler mit dem Offensiv-Gen in der vergangenen Saison 18 Treffer in 22 Spielen.

In dieser Saison spielte er 13 Mal für den FC in der A-Junioren-Bundesliga (4 Tore), ehe er im Winter in die U21 befördert wurde, für die ihm zuletzt zwei Tore in der Regionalliga gelangen.

Jannik Mause (17)

Beim Testspiel gegen Rot-Weiß Erfurt gehörte der Angreifer im März erstmals zum Aufgebot der Profis, spielte beim 1:0-Sieg auch gleich 90 Minuten durch und war an gefährlichen Szenen beteiligt. „Er ist unser größtes Talent in der Offensive. Deshalb haben wir die Gelegenheit mit dem Test in Erfurt genutzt“, sagt Trainer Peter Stöger hinterher.

Die Berücksichtigung des Junioren-Nationalspielers war die Folge einer beeindruckenden Bilanz: In 21 Spielen traf er in der A-Junioren-Bundesliga in dieser Saison 18 Mal. Zuletzt wurde er zweimal bei der U23 eingewechselt. Dem 1,88 Meter langen Mittelstürmers überzeugt durch Laufbereitschaft und Abschlussqualität.

„Er spielt eine gute Saison, so dass er sich die Chance verdient hat. Ich bin froh darüber, dass er sich oben zeigen darf. Er entwickelt sich Schritt für Schritt“, sagte U-19-Trainer Boris Schommers im März über Mause.

Sven Müller (20)

Der junge Keeper, der phasenweise schon mit den Profis trainierte und in dieser Saison in der Regionalliga-Mannschaft spielte, wird im Sommer zum Profi befördert. Gut möglich, dass er die neue Nummer drei wird. Unklar ist daher die Zukunft von Daniel Mesenhöler (20), dessen Vertrag ausläuft.

Frederic Ananou (18)

Der Verteidiger gehört zum Stammpersonal der A-Junioren des FC, die in der Bundesliga West derzeit auf dem fünften Tabellenplatz stehen. Im März feierte er sein Debüt für die deutsche U-19-Nationalmannschaft, als er in zwei Testspielen gegen Südkorea (2:1; 1:0) zum Einsatz kam.

Vor eineinhalb Jahren gehörte Ananou bei einem Testspiel der Profis gegen Alemannia Aachen (2:3) in Abwesenheit diverser Nationalspieler zur Startelf.

Timo Hübers (20)

Der Innenverteidiger, der schon bei den Profis trainierte und zu den festen Größten der U21 gehört, verpasste einen großen Teil der laufenden Saison wegen einer Schambeinentzündung. Zuletzt gab er sein Comeback.

Lukas Scepanik (22)

Im Herbst durfte sich Scepanik, der in der U21 als Linksverteidiger aufläuft, bei den Profis zeigen. Er kam in zwei Testspielen zum Einsatz: Beim 0:3 gegen den VfL Bochum spielte er , beim 5:0 gegen den TSC Euskirchen kam er in der zweiten Halbzeit zum Einsatz.

Zuletzt spielte er, der nebenbei einen Modeblog betreibt und die B-Jugend des FC 2011 mit einem Traumtor zum 3:2-Sieg gegen Werder Bremen zur Meisterschaft schoss, bei den Profis aber keine Rolle.

Michael Schüler (18)

Der Kapitän der A-Junioren feierte zuletzt beim 3:2-Sieg gegen Leverkusen seine Rückkehr nach einem Mittelfußbruch. Wie Ananou gehörte auch er beim Testspiel gegen Aachen im Herbst 2014 zum Aufgebot der Profis. In der Innenverteidigung sind die Profis freilich gut besetzt – aber Schüler wird viel Potenzial nachgesagt. (ksta)

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