Benjamin HenrichsWieder ein Goldjunge für Bayer Leverkusen

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Leverkusen – Während der Olympischen Spiele in Rio vergibt auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Medaillen. Mit der goldenen Fritz-Walter-Plakette, dotiert mit 20 000 Euro, ehrte der Verband Benjamin Henrichs (19) von Bayer 04 Leverkusen als besten U-19-Spieler des Jahres. "Darüber freue ich mich sehr", sagt Henrichs, der Philipp Ochs (Hoffenheim) und Maximilian Mittelstädt (Berlin) hinter sich ließ. Goldjunge Henrichs bedankte sich bei allen Bayer-Nachwuchstrainer - und weiter: "Großen Anteil an dieser Auszeichnung hat auch Roger Schmidt."

In der vergangenen Saison, in der die Werkself von Verletzungspech geplagt war, kam Henrichs im Team von Trainer Schmidt zu neun Bundesliga-Spielen und einem Europa-League-Einsatz. Der Coach hatte den gelernten Mittelfeldspieler zum Außenverteidiger umgeschult. In der neuen Spielzeit könnte Henrichs, der gerade das Abitur bestanden hat, den nächsten Schritt machen. Und vielleicht sogar einen Stammplatz in Angriff nehmen. Schmidt hält jedenfalls viel von dem jungen Profi. "Benny ist vollwertiges Kader-Mitglied", sagt der 49-Jährige. "Er hat alle Möglichkeiten, sich in die erste Elf zu spielen. Im letzten halben Jahr hat er noch einmal einen Riesenschritt gemacht." Und: "Was mir an ihm gefällt, ist, dass er ein sehr robustes defensives Zweikampfverhalten hat."

Henrichs kommt es zudem zu Gute, dass er gleichwertig auf der rechten und linken Seite spielen kann. Eine Präferenz hat er nicht. "Mir ist eigentlich egal, auf welcher Seite ich spiele. Denn ich bin froh, wenn ich spiele", sagt er.

Im Februar 1997 in Bocholt als Sohn einer Ghanaerin und eines Deutschen geboren, gehört Henrichs dem Werksklub schon seit der U 8 an. Seit der U15 ist er als Nationalspieler in den DFB-Jugend-Teams aktiv. Es kam für ihn nicht in Frage, in Richtung Ghana zu gehen - denn: "Ich bin hier geboren und aufgewachsen, es war immer klar, dass ich für Deutschland spiele", sagt er.

Als Kind habe er für die "Black Stars" Michael Essien und Kevin-Prince Boateng geschwärmt, erzählt Henrichs. Als junger Bundesliga-Spieler orientiert er sich nun aber eher pragmatisch "an Emre Can oder David Alaba" - der Grund: "Sie sind auch nicht auf ihren angestammten Positionen Profis geworden sind und haben als Außenverteidiger gut eingeschlagen. Da schaut man sich an, wie sie das gemacht haben."

Vor einem Jahr wurde Henrichs' Leverkusener Teamkollege Jonathan Tah, den Bayer 04 vom Hamburger SV verpflichtete, mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet. Der Innenverteidiger ist inzwischen A-Nationalspieler geworden. An derartige Dinge will Henrichs aber noch nicht denken. Sein nächstes Ziel lautet: "Ich will gute Leistungen bringen und mich dem Trainer empfehlen."

Henrichs ist im Jahr 2016 nicht der einzige Medaillen-Gewinner aus der Leverkusener Nachwuchssparte. Kai Havertz erhält Silber bei der U17, die aus Köln verpflichtete Nina Ehegötz Gold bei den Juniorinnen.

Torjäger weiter ohne Schmerzen

Stefan Kießling arbeitet weiter an seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining von Bayer 04 Leverkusen. Der 32 Jahre alte Stürmer, der an einer Hüftentzündung laboriert, absolvierte am Montag auf dem Platz Koordinations- und Ball-Übungen. "Ich bin weiter schmerzfrei, das ist das Wichtigste", sagte Kießling, der sich in München bei einem Spezialisten hatte behandeln lassen. Wann Kießling wieder mit der Mannschaft trainieren kann, ist aber noch unklar.

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