Fortuna Kölns Hinrunden-EinzelkritikSpektakuläre Offensive ohne echten Stürmer

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Fortuna-Toptorjäger Hamdi Dahmani (l.) jubelt mit Selcuk Alibaz

Köln – Am 5. Januar nimmt Fortuna die Vorbereitung auf die Rückrunde der Dritten Liga auf. In der Hinrunde überzeugten beim Tabellenzehnten vor allem Hamdi Dahmani und Cauly Oliveira Souza - eine Einzelkritik

Andre Poggenborg (33 Jahre/11 Spiele/0 Tore) Der Keeper nahm seine Degradierung klaglos hin. Auch im Wechselspiel mit seinem zehn Jahre jüngeren Herausforderer Tim Boss blieb der Routinier als Teilzeit-Nummer-Eins souverän. Mit ihm wirkt Fortunas Defensive einen Tick gefestigter. 

Tim Boss (23/8/0) Der Herausforderer kassierte 15 Treffer in seinen acht Liga-Einsätzen, davon allein sechs in der Partie beim FSV Frankfurt - keine gute Quote. Um Poggenborg komplett zu verdrängen, fehlen noch ein paar Prozent. 

Boné Uaferro (24/15/1) Der Chef im Abwehrzentrum und erster Aufbauspieler des Angriffs. Uaferro hat aber auch schon als Kartensammler (einmal Rot, fünfmal Gelb) auf sich aufmerksam gemacht. 

Cédric Mimbala (30/19/0) In dieser Saison deutlich näher am Genie als am Wahnsinn, der Fels in der Innenverteidigung: kopfballstark, angsteinflößend in Zweikämpfen. Mimbala verpasste bislang nur 29 Spielminuten.

Florian Hörnig (30/8/0) Der Defensiv-Fixpunkt der vergangenen Jahre ist nur noch zweite Wahl - auch, weil Hörnig seit vielen Wochen hartnäckige Oberschenkelprobleme hat. 

Daniel Flottmann (32/16/1) Der Kapitän freundet sich mit seiner Rechtsverteidiger-Rolle immer besser an. Defensiv souverän, in der Offensive kennt Flottmann die Rahmen seiner Möglichkeiten. 

Kusi Kwame (27/15/0) Spielt nicht sein bestes Fortuna-Jahr. Der Linksverteidiger streut immer wieder Aussetzer in seine Auftritten ein - dennoch die zuverlässigste Variante auf dieser Position.

Cimo Röcker (22/7/0) Der Durchbruch des ehemaligen Junioren-Nationalspielers lässt weiter auf sich warten. Röcker kam trotz Kwames Schwächen nur auf fünf Startelfeinsätze. Kann damit nicht zufrieden sein. 

Dennis Engelman (21/6/0) Vermutlich noch unzufriedener als Röcker. Der Shootingstar von 2014/2015 stand in dieser Saison wegen chronischer Formschwäche oft nicht einmal im Aufgebot. 

Maik Kegel (27/7/0) Als Unterschiedsspieler verpflichtet, erfüllte er die Erwartungen im Mittelfeldzentrum. Kegels schwere Knieverletzung war deshalb umso dramatischer - auch wenn das Team sie gut kompensierte. 

Markus Pazurek (28/18/0) Wie gewohnt kompromisslos im Zweikampf und klug im Spielaufbau - wahlweise als Abräumer oder Linksverteidiger. Pazurek ist unverzichtbar. 

Oliver Schröder (36/10/0) Der Routinier ist nur noch Kurzarbeiter, wenn eine Führung über die Zeit gerettet werden soll. Trotz des großen Verletzungspechs im Zentrum nur zwei Startelf-Einsätze. 

Kristoffer Andersen (31/11/0) Wieder stand dem Regisseur seine Gesundheit im Weg. Doch wenn Andersen sich auf den Platz schleppen konnte, verlieh er seinen Kollegen sofort mehr Sicherheit und Selbstvertrauen. 

Christopher Theisen (23/5/0) Kam nach mehrmonatiger Anlaufzeit endlich zum Zug - um gute Leistungen dann durch Dummheiten zu trüben. Seine beiden Startelfeinsätze endeten jeweils mit Gelb-Roten Karten.

Lars Bender (28/17/2) Der letzte Gradlinige in Fortunas immer verspielteren Offensive. Bender war allerdings nicht so konstant wie im vergangenen Jahr, weshalb sein Stammplatz zum Schluss hin auch wackelte. 

Cauly Oliveira Souza (21/19/5) Der wohl spektakulärste Fortune. Dribbelstark, mit grandioser Übersicht. Wenn er so weitermacht, steuert er auf sein letztes Halbjahr in Köln zu. Der 21-Jährige ist ein Kandidat für höhere Aufgaben. 

Michael Kessel (32/16/0) Wartet zwar noch auf sein erstes Saisontor, erarbeitete sich aber über viele Joker-Einsätze im Herbst einen Stammplatz. Der Dribbler ist endlich einmal verletzungsfrei. 

Selcuk Alibaz (27/11/1) Wurde spät im Sommer verpflichtet und brauchte noch einmal viel Anlaufzeit. Zeigte erst im Dezember, was sein linker Fuß kann. Ein Hoffnungsträger für die Rückrunde.  

Hamdi Dahmani (29/19/8) Das Phänomen im Sturmzentrum, Vorbereiter und Vollstrecker. Früher steigerte er sich, wenn das ganze Team stärker wurde. Nun treibt er die Mannschaft zu Bestleistungen.

Johannes Rahn (30/10/0) Einer der Verlierer der Hinrunde. Hätte die von Marco Königs/Julius Biada hinterlassene Lücke füllen sollen - und scheiterte. Rahn wurde im Sturmzentrum von einem Mittelfeldspieler verdrängt. 

Marc Brasnic (20/7/1) Der Stürmer schleppt sich seit Saisonstart durch ein Tal und war kaum ins Spiel eingebunden. Braucht mehr Spiele, doch Koschinat kann sich den Luxus, ihm diese Einsätze zu gewähren, kaum einmal leisten. 

Serhat Koruk (20/6/0) Das Eigengewächs entfachte nach zwei kampfstarken Einsätzen Euphorie, konnte die aber nicht in konstante Leistungen umsetzen. 

Ohne Bewertung: Zicos Resvanis, Jannik Schneider, Kai Bösing, Jannik Stoffels.

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