Kreuzbandriss-DramaDie Tragödie um Maurice Exslager

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Exslager verletzt

Februar 2017: Maurice Exslager hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen.

Köln – Kaum 50 Minuten dauerte das Mannschaftstraining des SC Fortuna Köln am Montagvormittag, bis das Schicksal brutal bei Maurice Exslager zuschlug. „Es war eine Drehbewegung mit einem Spieler im Rücken, aber ohne richtigen Körperkontakt“, berichtet Coach Uwe Koschinat. Exslager verdrehte sich das rechte Knie, ging zu Boden.

Bitterer Rückschlag für Exslager

Am Dienstag kam dann die Diagnose, die mit niederschmetternd kaum zureichend beschrieben werden kann: Kreuzbandriss. Die identische Verletzung wie 206 Tage zuvor, damals beim zweiten Kurzeinsatz für die Fortuna, nun im ersten Mannschaftstraining. Sieben Monate harte Reha umsonst. „Es ist bei Exe natürlich eine besondere Tragik. Er hat im letzten halben Jahr brutal hart geschuftet und dann sind alle Hoffnungen auf einen Schlag zerstört“, sagt Koschinat.

Exslager Fortuna Training

Maurice Exslager will in der nächsten Saison wieder auf dem Platz stehen.

Die Saison ist für den 26-Jährigen gelaufen, ein vorzeitiges Karriereende steht für Exslager aber offenbar nicht zur Debatte. „Am Dienstag habe ich mit ihm telefoniert. Er hat mir gesagt, dass er sich nicht ohne Tor von Fortuna Köln verabschieden will“, so Koschinat. „Exe möchte in den Leistungssport zurückkehren.“

Sorgen, dass Exslagers Knie noch nicht stabil genug für das Mannschaftstraining gewesen sein könnte, gab es Fortunas Coach zufolge nicht: „Sonst hätten wir ihn natürlich niemals mit ins Training genommen, das ist doch klar. Und ich glaube auch, dass er während der Reha schon intensivere Übungen gemacht hat, als in der Szene, wo er sich dann verletzt hat.“ Wie der neuerliche Kreuzbandriss behandelt werden soll, entscheidet sich in den kommenden Tagen.

Fortuna plante fest mit Exslager

Neben Exslagers persönlichem Drama, ist die Verletzung auch für die Fortuna ein absoluter Albtraum. Die Verantwortliche hatten fest mit einer Rückkehr des Stürmers im September gerechnet, so wurde der Kader im Sommer geplant. „Wir haben ihm gesagt, dass er die Fähigkeiten dafür hat, in den zweistelligen Torbereich zu kommen, er war ein absoluter Hoffnungsträger“, erklärt Koschinat.

Exslager Fortuna Kreuzbandriss

Maurice Exslager wird nach seinem Kreuzbandriss im Februar vom Feld geführt.

Doch so wird das verfügbare Personal die Aufgaben bewältigen müssen, mindestens bis zur Winterpause. Gerade Daniel Keita-Ruel wird als einziger echter Mittelstürmer im Kader viel Verantwortung tragen müssen – was ihm bei Fortunas überragendem Saisonstart bislang sehr gut gelang. „Aber das Team ist natürlich auch extrem getroffen von der Verletzung. Exe ist ein sehr beliebter Spieler. Als es gegen Ende der letzten Saison nicht gut lief, war er immer der Erste, der mit SMS motiviert hat oder nach Punkten gratuliert“, sagt Koschinat. So bitter es für Exslager ist – diese Rolle wird auch in den nächsten Monaten auf ihn zukommen.

Freitagabend gegen Werder Bremen II

Fortuna Köln tritt am Freitagabend (19 Uhr) beim SV Werder Bremen II an. Mit einem Sieg gegen den Tabellensiebten könnte der Südstadt-Klub zumindest bis Samstag wieder Rang eins übernehmen.

Derweil hat die Fortuna für die nächste Länderspielpause einen attraktiven Testspielgegner organisieren können: Die Elf von Trainer Uwe Koschinat trifft am 5. Oktober im Ulrich-Haberland-Stadion auf den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen.

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