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Nicht gekannte DimensionKommentar zum Anschlag auf den Dortmunder Teambus

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BVB Explosion Logo Stadion

Die Fans stehen nach der Explosion am Bus draußen vor dem Stadion in Dortmund.

Der Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmundam Dienstagabend ist ein Vorgang von nicht gekannter Dimension auf deutschem Boden.

Offenbar wurde, von wem auch immer, gezielt versucht, durch Sprengkörper mit erheblicher Kraft ein höchst solides, mit Panzerglas bewehrtes Gefährt auf eine Weise zu beschädigen, dass die Menschen darin, Fußball-Profis und Trainer, zu Schaden kommen. Ungeachtet der noch aufzuklärenden Hintergründe kann man behaupten, dass Glück eine Rolle bei der Verhinderung von noch Schlimmerem gespielt hat.

Vorbildliche Reaktionen auf den Anschlag

Außer Frage stand, dass an diesem Abend in Dortmund kein Fußball gespielt werden konnte. Das haben die Verantwortlichen vorbildlich entschieden und kommuniziert. Zu keinem Zeitpunkt herrschte im Stadion Rumoren, Panik oder Chaos. Alle Beteiligten wurden seriös mit den notwendigen Fakten versorgt. Jedem war klar, dass die Fußball-Party an diesem Abend ausfallen musste. Und eine Verschiebung auf den nächsten Tag wurde als Notwendigkeit des Wettbewerbes Champions League hingenommen.

Es ist traurig, dass der Fußball im Umgang mit solch dramatischen Ereignissen eine derart große Professionalität entwickeln musste. Allerdings hat sie ihren Zweck vorbildlich erfüllt. Immerhin handelt es sich bei einem Spiel in Dortmund um eine Veranstaltung, zu der die Bevölkerung einer mittelgroßen Stadt geschlossen anreist. Selbst im Normalmodus ist das ein kontrolliertes Chaos. Umso beachtlicher ist es, dass sich die Abwicklung dieses Notfalles ruhig und kontrolliert vollzog.

Auch beim Abgebrühtesten bleibt der Gedanke, was passiert wäre, wenn die drei versteckten Sprengsätze noch stärker gewesen wären. Er ist unerträglich. Die Konsequenz wird sein, dass jetzt auch noch jeder Meter, den ein Mannschaftsbus auf dem Weg ins Fußball-Stadion zurücklegt, gesichert werden muss.

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