DELKölner Haie drehen Partie gegen Ice Tigers

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Kölner Haie Ice Tigers Nürnberg

Mulock von den Kölner Haien bei einer Toraktion.

Köln – Kinder durften aufs Eis – ein Indikator dafür, dass die Welt der Kölner Haie in Ordnung ist. Und das war sie am Sonntag. Die KEC-Profis feierten vor 14 577 Zuschauer in der Lanxess-Arena einen 3:1 (0:1, 2:0, 1:0)-Sieg gegen die Nürnberg Ice Tigers und drehten danach mehrere Ehrenrunden – viele von ihnen mit Kind auf dem Arm. Die Freude war groß nach einer DEL-Partie, die so hart war, dass sie an einen Playoff-Fight erinnerte. „Wir wussten, dass es ruppig wird und haben verdient gewonnen“, sagte KEC-Kapitän Moritz Müller.

Die Schiedsrichter kamen nicht immer mit. Im zweiten Drittel checkte Nürnbergs Brandon Prust mit dem Ellbogen gegen Shawn Lalondes Kopf – und erhielt eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Bandenchecks. Auch Christian Ehrhoff wurde hart attackiert – und zwar durch Colten Teubert, der mit der Schulter Ehrhoffs Kinn traf, so dass der NHL-Star benommen liegen blieb und behandelt werden musste. Hier gab es gar keine Strafe. „Es waren beides Checks gegen den Kopf“, fand Müller. „Es war klar, dass ein Mann wie Ehrhoff hier gejagt wird. Da sollte man schon genau hinschauen.“ Das wollen die Haie tun, wie KEC-Geschäftsführer Peter Schönberger erklärte. Eventuell werden sie sich an die Diziplinar-Kommission der DEL wenden und nachträgliche Sperren fordern. Am Dienstag spielen die Kölner in Nürnberg.

Die Ice Tigers werden neben München und den Haien zu den Favoriten auf den Titelgewinn rechnet. Viele große und schwere Profis stehen in ihren Reihen, unter ihnen der slowenische Defensiv-Hüne Milan Jurcina. Im ersten Drittel machte NHL-Veteran Steven Reinprecht im ersten Powerplay das 1:0 (6.), überhaupt ging das Drittel an die Gäste. Die Haie konnten dreimal in Überzahl angreifen, 44 Sekunden sogar mit fünf gegen drei. Sie brachten den Puck aber nicht an Jochen Reimer im Nürnberger Tor vorbei.

Wesslau in Bestform

Das änderte sich im aufregenden Mitteldrittel. Nachdem die Haie diverse Überzahl-Situationen nicht genutzt hatten, schlug Sebastian Uvira aus kurzer Distanz bei Gleichzahl zu (28.). Die Schiedsrichter gaben den Treffer, nachdem per Videobeweis Torraumabseits ausgeschlossen hatten. Das 2:1 markierte Ryan Jones anderthalb Minuten später nach Pass von Max Reinhart. Danach folgten die Attacken gegen die Kölner Top-Verteidiger Lalonde und Ehrhoff, die aber beide weiterspielen konnten. Die Haie verzichteten darauf, sich die Nürnberger Übeltäter vorzunehmen. „Wir haben 2:1 geführt und wollten es spielerisch lösen“, sagte Müller.

Es gelang ihm und seinen Kollegen. Ihr Defensivspiel war fast fehlerfrei. Gustaf Wesslau im KEC-Kasten präsentierte sich zudem in Bestform. Und so überstanden die Haie auch ein Nürnberger Powerplay zwei Minuten vor Spielende. 67 Sekunden waren die Kölner sogar in doppelter Unterzahl. Nachdem Nürnberg Goalie Reimer vom Eis genommen hatte, landete Kai Hospelt einen Schuss ins leere Tor. Die Kinder standen bereit für die Ehrenrunde.

Köln: Wesslau – Ehrhoff, Lalonde – Zerressen, Potter – Eriksson, Mo. Müller – Sulzer – Gogulla, Hager, Salmonsson – Reinhart, Hospelt, Jones – Byers, Turnbull, Krämmer – Uvira, Latta, Mulock. – Zuschauer: 14 577 . – Schiedsrichter: Steinecke, Iwert. – Strafminuten: Köln 10/ 18 Nürnberg + 10 Blacker. – Tore: 0:1 Reinprecht (5:29), 1:1 Uvira (27:26), 2:1 Jones (29:01), 3:1 Hospelt (59:50). 

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