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Kölner HaieBeweis der Bocklosigkeit

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Christian Ehrhoff von den Kölner Haien klatscht mit seinen Mannschaftskollegen ab.

Köln  – Hier die Eckdaten eines Eishockey-Experiments: 30. Dezember 2016: Die Haie verlieren kläglich 0:6 in Bremerhaven. Das Kölner Team spielt Eishockey ohne Körpereinsatz und Tempo. 1. Januar 2017: Dieselbe KEC-Mannschaft tritt beim Meister München an und gewinnt 2:1, da sie von der ersten bis zur letzten Minute so konzentriert und hart spielt, dass der vorher zu Hause zehnmal siegreiche Gegner nicht in Schwung kommt.

Große Leistungsschwankungen

Innerhalb von 48 Stunden sind derart große Leistungsschwankungen nur mit der Einstellung der Spieler zu erklären. An einem einfach nur schlechten Tag hätte die Haie-Mannschaft angesichts des Potenzials, das sie kurz darauf zu zeigen wusste, zwar in Bremerhaven verlieren können, vielleicht 1:3. Aber nicht mit 0:6. Das Debakel war nur möglich, da die KEC-Profis mehrheitlich von Bocklosigkeit befallen waren. Und zwar nicht zum ersten Mal in dieser DEL-Saison.

Fade, lustlose Auftritte leisten sich die Haie der Spielzeit 2016/17 bevorzugt gegen die kleinen, defensiv eingestellten DEL-Gegner, gegen die Großen wollen sie dagegen immer glänzen.

Man gewinnt den Eindruck, dass sich manche Kölner Akteure zu fein sind, sich auf den Kampf mit den Kleinen einzulassen. Weil sie sich für etwas Besseres halten? Weil sie denken, dass sie technisch weniger versierte Gegner mit links erledigen können? Weil sie grobe Durchhänger haben? Wahrscheinlich ist es einen Mischung aus all diesen Dingen.

Sympathisch macht es die Mannschaft nicht. Der einzige KEC-Spieler, der sich nie hängen lässt, ist Torhüter Gustaf Wesslau. Nicht umsonst ist er der Liebling des Publikums.

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