Kölner HaieEx-Geschäftsführer Schönberger verkauft Anteile – Mahon sucht Starstürmer

Lesezeit 3 Minuten
Peter Schönberger ist jetzt Geschäftsführer des Handballklubs VfL Gummersbach.

Peter Schönberger ist jetzt Geschäftsführer des Handballklubs VfL Gummersbach.

Köln – Peter Schönbergers Disziplinwechsel vom Eishockey (Kölner Haie) zum Handball (VfL Gummersbach) kam überraschend. Seine Verbindung zum KEC hat der im April ausgebootete Geschäftsführer nun vollständig gekappt. Schönberger hielt seit 2010 als Klubgesellschafter der Haie Anteile von geschätzten drei Prozent, er verkaufte sie in den vergangenen Tagen – vermutlich an Hauptgesellschafter Frank Gotthardt. „Es war eine einvernehmliche Angelegenheit“, sagte Schönberger, der Ende Mai in Gummersbach angeheuert hatte.

Er fühle sich den Haien weiterhin verbunden und werde sich DEL-Spiele in der Lanxess-Arena ansehen. Es habe weder Streit, noch Druck seitens der Haie gegeben, fügte er hinzu.

Der Koblenzer Unternehmer Gotthardt, dessen Vereinsanteile bei mehr als 70 Prozent liegen, hatte Schönberger vor zwei Monaten überraschend durch den Schwarzwälder Oliver Müller als Haie-Geschäftsführer ersetzt. Die Frage, ob man Schönberger nahe gelegt habe, sich vom KEC komplett zu verabschieden, wollten die Haie am Montag nicht beantworten. Sie waren lediglich bereit, seinen Ausstieg zu bestätigen.

Haie suchen Starstürmer für die DEL

Gemunkelt wird, dass die Initiative von Gotthardt ausging. Denn Schönberger ist nun Führungskraft eines benachbarten Sportvereins, der mit den Haien um Zuschauer – und vor allem um Sponsoren konkurriert. Im letzteren Bereich sieht Gotthardt, wie er bei Müllers Vorstellung im April betonte, Verbesserungsbedarf. „Woran wir stärker arbeiten müssen, ist das Thema Werbung bei den Kölner Unternehmen und im Umfeld“, sagte Gotthardt damals.

Verbesserungsbedarf besteht auch im sportlichen Bereich. Das Playoff-Aus der Haie, die im Viertelfinale in sieben Spielen an Wolfsburg scheiterten, bezeichnete Gotthardt als „totale Enttäuschung“. Vor allem im Angriff waren die Kölner zu schwach.

KEC-Sportmanager Mark Mahon fahndet deshalb gerade in Nordamerika nach einem Mittelstürmer für die erste Reihe. Wie zu hören ist, wird ein Mann von Premium-Format für die DEL gesucht, eine Art Christian Ehrhoff für den Angriff. Also ein Profi mit Erfahrung in starken Ligen, der vielleicht schon über 30 Jahre alt, aber noch nicht über den Zenit ist. Ein Gehalt von geschätzten 200.000 Euro netto dürfte Mahon dafür bieten können, ein Spitzenverdienst in der DEL.

Haie-Vorbereitung beginnt Anfang August

Es soll der Königstransfer der Haie werden, deshalb ist es auch eine Bewährungsprobe für Mahon, der seit Anfang 2016 in Köln arbeitet. In der Vorsaison leistete er sich – in Abstimmung mit Trainer Cory Clouston – mit den aus Nordamerika verpflichteten Angreifern Max Reinhardt und Dane Byers zwei Flops. Beide mussten den KEC wieder verlassen.

Bei den bisherigen Einkäufen für die DEL-Spielzeit 2017/18 ging der 51-jährige Deutsch-Kanadier auf Nummer sicher, indem er ausschließlich Spieler aussuchte, die sich hierzulande schon bewährt haben: Verteidiger Dominik Tiffels (aus Bremerhaven), die Stürmer Ben Hanowski und Justin Shugg (aus Ausburg) sowie Angreifer Dylan Wruck (aus Iserlohn). Für 2018 soll sich der KEC wie aus Augsburg zu hören ist bereits mit dem Panther-Stürmer Trevor Parkes einig sein.

Die Vorbereitung der Haie auf die kommende DEL-Saison beginnt Anfang August.

KStA abonnieren