Pokal-Aus gegen NürnbergViktoria Köln kämpfte herausragend, doch es reichte nicht

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Ein hartes Duell liefern sich hier Viktoria-Kapitän Mike Wunderlich und der Ex-Spieler des 1. FC Köln Miso Brecko.

Köln – Trotz einer kämpferisch herausragenden Leistung hat Fußball-Regionalligist FC Viktoria Köln in der ersten Runde des DFB-Pokals nicht für eine Sensation sorgen können und ist am Zweitligisten 1.FC Nürnberg erst nach Elfmeterschießen mit 6:7 (0:0/1:1) gescheitert. Kölns Keeper Philipp Kühn war untröstlich und meinte: "Es ist natürlich ein Jammer, so auszuscheiden. Ich war an zwei Elfmetern dran. Heute sind wir alle sehr frustriert."  

Viktoria forsch und ohne Respekt vor dem Zweitligisten

Die Viktoria begann gegen den Zweitliga-Elften, der mit zwei Unentschieden alles andere als souverän in die Meisterschaft gestartet ist, forsch und vor allem ohne Respekt. Bereits nach einer knappen Viertelstunde hatten die Kölner Anhänger den Torschrei auf den Lippen, FCN-Torwart Raphael Schäfer parierte einen Schuss von David Jansen so eben noch zur Ecke. Eine Minute später wäre Viktoria-Stürmer Fatih Candan beinahe die Führung für den Außenseiter gelungen, sein Versuch wurde jedoch ebenfalls in letzter Sekunde abgeblockt.

Ein frühes 1:0 wäre also nicht unverdient gewesen, zumal die Gäste gerade in der Rückwärtsbewegung nicht unbedingt den stabilsten Eindruck hinterließen. Lediglich, wenn die Franken einmal gefährlich in die Höhenberger Zone vorstießen, wurde es für die tapfer kämpfenden Viktorianer brenzlig.

Der umsichtige Dominik Lanius rettete in letzter Sekunde gegen Nürnbergs Sturmtank Guido Burgstaller (21.), ein Schuss des quirligen Tim Leibold touchierte nach 35 Minuten die Querlatte des von Philipp Kühn bewachten Kölner Tores. Dennoch: Die Rechtsrheinischen, aktuell Tabellenfünfter der Regionalliga West, hatten sich das torlose Unentschieden zur Pause redlich verdient.

Nürnberg fand keinen Abschluss

Wer nun dachte, die von Alois Schwartz betreuten Franken würden im zweiten Abschnitt dominanter auftreten, sah sich zur allgemeinen Überraschung getäuscht. Erneut Jansen zwang Schäfer zu einer weiteren guten Reaktion (55.), wenig später hätte der Zweitligist dennoch das 0:1 erzielen müssen - Hanno Behrens gelang allerdings das Kunststück, einen Kopfball aus drei Metern freistehend am Viktoria-Tor vorbei zu bugsieren (59.).

Die Gastgeber auf der anderen Seite scheiterten durch Fatih Candan knapp (64./Distanzschuss), nach 76 Minuten musste Kühn dann aber doch hinter sich greifen: Nach einem Eckball von Enis Alushi drückte Nürnbergs Innenverteidiger Georg Margreitter den Ball per Kopf über die Linie - die Gäste führten etwas glücklich.

Der Kapitän rettete ins Elfmeterschießen

Dann folgte der Auftritt des Kölner Kapitäns Mike Wunderlich. Aus knapp 30 Metern zog der Mittelfeldspieler den Ball zum Ausgleich in das Club-Tor (80.), das Stadion stand Kopf und Nürnberg irgendwie auch. Es ging in die Verlängerung. Zunächst rettete Kühn überragend gegen CedricTeuchert (99.), indem er den Ball aus drei Metern spektakulär über das Tor lenkte.

Die völlig ausgepumpten Gastgeber schleppten sich mit aller letzter Kraft in das Elfmeterschießen, vor allem der letzte Schütze Kevin Holzweiler war am frühen Abend jedoch der bemitleidenswerteste aller Viktoria-Spieler, weil er mit seinem Elfmeter an Nürnbergs Torwart Schäfer scheiterte. 

FC Viktoria Köln: Kühn - Koronkiewicz, Lanius, Reiche, Eichmeier - Nottbeck, Schwarz - Wunderlich, Golley (65. Gottschling), Candan (79. Holzweiler) - Jansen (108. Backszat). - 1.FC Nürnberg: Schäfer - Brecko, Margreitter, Bulthuis, Sepsi (115. Kempe) - Alushi, Behrens, Leibold, Salli (95. Gislason) - Burgstaller, Sylvestr (74. Teuchert). - Zuschauer: 4787. - Tore: 0:1 Margreitter (76.), 1:1 Wunderlich (80.). - Elfmeterschießen: 1:2 Burgstaller, 2:2 Wunderlich, 2:3 Behrens, 3:3 Nottbeck, 3:4 Kempe, 4:4 Backszat, 4:5 Brecko, 5:5 Koronkiewicz, 5:6 Leibold, 6:6 Schwarz, 6:7 Alushi, Holzweiler verschießt. 

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