StudieViele Prostituierte werben auf Facebook

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83 Prozent der Prostituierten verfügen über einen Auftritt bei Facebook. (Bild: dpa)

83 Prozent der Prostituierten verfügen über einen Auftritt bei Facebook. (Bild: dpa)

Das Internet, soziale Netzwerke und Smartphones haben zahlreiche Branchen nachhaltig verändert. Welchen Nutzen Prostituierte aus den modernen Techniken und Kommunikationsmitteln ziehen, hat nun ein US-Forscher analysiert.

Professor Sudhir Venkatesh von der Columbia-Universität hat für seine Studie ein Jahr lang 270 Frauen aus dem horizontalen Gewerbe in New York wissenschaftlich ins Visier genommen. Laut dem Experten verfügen inzwischen 83 Prozent der Damen über einen Auftritt bei Facebook, über dieses Online-Netzwerk ist bereits im Jahr 2008 ein Viertel der regelmäßigen Kunden akquiriert worden. Inzwischen dürfte der Wert sogar noch höher liegen.

Seriös durch das Smartphone

Die Verfügbarkeit von Handys hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass viele Frauen ihre Dienste selbstständig verwalten und keine Zuhälter mehr benötigen. Sie sind durch die Geräte aber nicht nur unabhängiger geworden. So wird beispielsweise von vielen Kunden eine Prostituierte, die ein modernes Smartphone wie ein BlackBerry benutzt, für seriös gehalten. Offenbar assoziieren die Männer laut dem Magazin „Wired“ damit häufig Frauen, die keine Drogen nehmen und keine Krankheiten haben.

Allerdings haben etliche Sexanbieterinnen zwei Handys, von denen sie eines verstecken. Denn mitunter nehmen Freier ihnen ein Mobiltelefon weg, um Macht zu demonstrieren. Zudem ist es laut Venkateshs Studie weit verbreitet, dass die Frauen auf ihren Mobiltelefonen keinerlei persönliche Daten speichern, die mit ihnen in Verbindung gebracht werden oder eine Identifizierung erlauben könnten. Ein wichtiges Fazit ist somit, dass die modernen Technologien viele Prostituierte vom Straßenstrich geholt haben, die Frauen aber besonders auf den Schutz ihrer eigenen Daten achten.

(sid)

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