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Venloer StraßeGrüne plädieren für Schutzstreifen

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Der Schutzstreifen für die Radfahrer auf der Venloer Straße soll durchgehend mit roter Farbe versehen werden. (Bild: Rösgen)

Der Schutzstreifen für die Radfahrer auf der Venloer Straße soll durchgehend mit roter Farbe versehen werden. (Bild: Rösgen)

Ehrenfeld – Fahrradfahren auf der Venloer Straße - für manche Radler bedeutet dies, sich in Lebensgefahr zu begeben. Was auf anderen Ausfallstraßen wie der Neusser und der Bonner Straße einigermaßen funktioniert, nämlich dass sich Autos und Fahrräder eine Fahrbahn teilen, klappt auf der Ehrenfelder Hauptverkehrsmeile oft nur schlecht oder überhaupt nicht. Hauptärgernis sind hier die in zweiter Reihe geparkten Autos und Lastwagen, die den restlichen Verkehr blockieren.

Nach dem Umbau der Straße wurde kurz vor Weihnachten die baustellenbedingte Einbahnstraßen-Regelung wieder aufgehoben. Richtig abgeschlossen sind die Arbeiten aber immer noch nicht. Thorsten Claußen vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik machte die lange Frostperiode im Winter für die Verzögerungen verantwortlich. An vielen Stellen sind Anschlussfugen zwischen Asphalt und Pflasterstreifen noch nicht verfüllt.

Zudem müssen möglichst schnell einige Stellen am Barthoniaforum und an der Josephskirche gepflastert werden, weil die Bezirksvertretung Ehrenfeld darauf bestand. Eigentlich hatte die Verwaltung vor, dies im Sommer ausführen zu lassen und dabei die Straße in den jeweiligen Abschnitten während der Bauzeit komplett zu sperren.

Die größte Auswirkung hat jedoch die bislang fast überall fehlende Markierung des Schutzstreifens für Radfahrer sowie das Fehlen der Parkverbotsbeschilderung. Ganz dreiste Automobilisten parken zwar mitunter sogar dort, wo der Radlerstreifen schon deutlich erkennbar ist, aber in den Straßenabschnitten, wo die Markierung fehlt, ist das Parken in zweiter Reihe fast schon die Regel. Es sind nicht immer nur Lieferanten, die hierhin ausweichen, weil ihre Ladezone zugestellt ist, sondern auch Zeitgenossen, die sich mal schnell ein Döner, Medikamente oder eine Telefonkarte besorgen wollen.

"Während die Autofahrer fröhlich die Straße hinauf und hinunter fahren dürfen, sind die Radfahrer mal wieder die Leidtragenden", beklagte jetzt in der Bezirksvertretung Ehrenfeld die Grünen-Fraktionsvorsitzende Christiane Martin die Ungleichbehandlung. Ihre Fraktion forderte, dass die noch nicht markierten Schutzstreifen für Radler, die zwischen Innerer Kanalstraße und Ehrenfeldgürtel in beiden Fahrtrichtungen jeweils am rechten Fahrbahnrand vorgesehen sind, durchgehend rot eingefärbt werden.

Dem Antrag zugestimmt

Das soll einerseits Schutz für Radfahrer bringen, andererseits auch eine bessere Handhabe gegen Falschparker liefern. Außer der CDU-Fraktion votierten alle Bezirksvertreter für den Antrag. Bezirksbürgermeister Josef Wirges (SPD) nach der Abstimmung: "Dies ist ein Auftrag der Politik an die Verwaltung, den diese nun auch umzusetzen hat."

Dass dies wie eine Drohung klang, kam nicht von ungefähr. Zuvor hatte Thorsten Claußen vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik nämlich genau davor gewarnt: "Roteinfärbung von Radwegen und Radfahrer-Schutzstreifen ist nur für Konfliktbereiche wie Kreuzungen oder Einmündungen vorgesehen. Sonst geht die Signalwirkung verloren." Die Grünen aber argumentierten: "Die gesamte Venloer Straße ist ein einziger großer Konfliktbereich."

Die noch nicht überall erfolgte Markierung der Schutzstreifen auf der Venloer Straße werde nun vorrangig bearbeitet, kündigte Claußen an. Hier habe der Grünen-Antrag schon Wirkung gezeigt. Erneut wies er darauf hin, dass diese Schutzstreifen als Teil der Fahrbahn zu verstehen seien und nicht als eigener Radweg. Daher dürften auch fahrende Autos diese Spur generell mitbenutzen. Parken hingegen sei verboten. Auch dies werde so bald wie möglich entsprechend beschildert.

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